Javier Mallarino ist eine lebende Legende. Er ist der einflussreichste politische Karikaturist Kolumbiens, ein Mann, der in der Lage ist, ein Gerichtsurteil zu kippen, einen Bürgermeister zu stürzen oder ein Ministerium ins Wanken zu bringen - dazu braucht er nur Papier und Feder. Politiker wie Regierung fürchten seinen gnadenlosen Blick. Mit 65 Jahren, nach vier Jahrzehnten einer glänzenden Karriere, liegt ihm das Land zu Füßen. Doch dann erhält er unerwartet Besuch von einer jungen Frau, die ihn mit einer lange vergangenen Nacht konfrontiert, und zum ersten Mal wird die Verantwortung für…mehr
Javier Mallarino ist eine lebende Legende. Er ist der einflussreichste politische Karikaturist Kolumbiens, ein Mann, der in der Lage ist, ein Gerichtsurteil zu kippen, einen Bürgermeister zu stürzen oder ein Ministerium ins Wanken zu bringen - dazu braucht er nur Papier und Feder. Politiker wie Regierung fürchten seinen gnadenlosen Blick. Mit 65 Jahren, nach vier Jahrzehnten einer glänzenden Karriere, liegt ihm das Land zu Füßen. Doch dann erhält er unerwartet Besuch von einer jungen Frau, die ihn mit einer lange vergangenen Nacht konfrontiert, und zum ersten Mal wird die Verantwortung für seine Zeichnungen zu einer Bürde. Der große kolumbianische Romancier Juan Gabriel Vásquez erzählt packend von der Last der Vergangenheit und dem Versagen der Erinnerung. In Die Reputation spielt er meisterhaft mit den Grenzen von Öffentlichem und Privatem und lässt den Leser auf beklemmende Weise jegliche Gewissheit verlieren.
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Autorenporträt
Juan Gabriel Vásquez, geboren 1973, machte bereits mit seinem Debütroman Die Informanten (2010) international Furore. Für seinen Roman Das Geräusch der Dinge beim Fallen (2014) wurde er mit dem Alfaguara-Literaturpreis sowie dem IMPAC Award ausgezeichnet. Die Gestalt der Ruinen (2018) gelangte auf die Shortlist des Man Booker-Preises, Wenn es an Licht fehlt (2023) erhielt den Premio Bienal de Novela Mario Vargas Llosa. Seine Werke wurden bisher in 28 Sprachen übersetzt. Juan Gabriel Vásquez lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Bogotá.
Susanne Lange, geboren 1964 in Berlin, lebt in Barcelona und Berlin. Für ihre Übersetzungen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen wie den Johann-Heinrich-Voß-Preis und war August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören u. a. Fernando del Paso, Federico García Lorca, Carmen Laforet, Juan Rulfo, Javier Marías und Miguel de Cervantes. Sie ist Mitherausgeberin einer vierbändigen Anthologie spanischer und hispanoamerikanischer Lyrik.
Rezensionen
buecher-magazin.deWie fühlt es sich an, das lebendige Gewissen eines ganzen Landes zu sein? Ein politischer Karikaturist, der mit seiner Feder die Machtelite zur Weißglut bringt - und das seit vier Jahrzehnten. Javier Mallarino durchstreift seine Erinnerungen an dem Tag, an dem ihm die höchste Auszeichnung des Landes samt Sonderbriefmarke verliehen wird. Wie er sich als junger Zeichner, bestärkt durch seine Frau Magdalena, nicht der Zensur unterwirft und so zu einer moralischen Instanz auf der Meinungsseite der wichtigsten kolumbianischen Tageszeitung wird. Mit seiner Reputation wächst jedoch auch die Zahl seiner Feinde. Als seine Familie bedroht wird und zerbricht, bleiben seine Karikaturen das einzige Ventil, mit dem er sein Einsiedlerdasein in den Bergen über Bogotá durchbricht. Wie sehr er allerdings bereits über den Dingen schwebt, macht ihm erst die Begegnung mit einer jungen Frau bewusst. Sie fordert ihn auf, sich an eine lange vergangene Nacht zu erinnern und das erste Mal in seinem Leben spürt er die Last der Verantwortung, die an seiner spitzen Feder hängt. "Kümmerlich ist das Gedächtnis, das sich nur nach rückwärts wendet", dieser Satz geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, bis er sich der Vergangenheit stellt, um sich an eine Zukunft zu erinnern, die jenseits seiner eigenen lebenden Legende liegt.
Rezensentin Katharina Teutsch lässt sich in ihrer Nacherzählung von Juan Gabriel Vasquez' Novelle "Die Reputation" schließlich doch noch zu einigen Urteilen hinreißen -die fallen aber immerhin hymnisch aus: Geradezu virtuos erzähle Vasquez von einem Karikaturisten, der sich auf der Höhe seines Ruhmes an einen Politiker erinnert, den er dreißig Jahre zuvor durch seine bösartigen Zeichnungen in den Selbstmord trieb, schreibt die Kritikerin. Wie der kolumbianische Autor die zunehmende Verunsicherung seines eitlen Helden, der auch die eigene Reputation hinterfragt, schildert, erscheint Teutsch wie ein "optisches Experiment", das die Urteilskraft der eigenen Wahrnehmungen untersucht. Nicht zuletzt lernt die Rezensentin in dieser angenehm kurzen Novelle einiges über die Macht von Karikaturen - und so verzeiht sie gern den allzu "pathetischen" Schluss.
»Fesselnd und phänomenal.« Ruthard Stäblein / die tageszeitung »Meisterhaft und schnurgerade erzählt Juan Gabriel Vásquez von einer großen Verunsicherung.« Katharina Teutsch / Frankfurter Allgemeine Zeitung»Beeindruckend vielschichtig schildert Vásquez äußere Einflüsse und innere Veränderung. Faszinierend bringt er nahe, welche Last die Vergangenheit bilden kann, wie Gewissheiten schwinden.« Klaus Zeyringer / Der Standard »Die Macht von Medien ist, wie Vásquez in seinem bedächtig klaren Erzählen langsam herausarbeitet, die Macht von Menschen, die diese Macht genießen, gebrauchen und missbrauchen.« Katharina Döbler / Deutschlandradio Kultur
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