Zwei Frauen, ein Maler und eine Warnung: »Werden Sie nicht sein Modell!«
'Die Richtige' ist etwas Besonderes im Werk von Martin Mosebach, steht für sich - als Spiegel, als Brennglas, als Kostbarkeit. Ein virtuos und mit großer Menschenkenntnis erzählter Roman über die Abgründe in menschlichen Beziehungen, über Kunst und Leben, Liebe und Macht.
Ein verblühtes Azaleenbäumchen, fast schon im Müll, und dann, ganz unerwartet, eine rosa Wolke, neues Grün - »so müsste man arbeiten, wie diese Pflanze!« Sagt Louis Creutz, ein Maler, der über Grenzen hinweggeht, weil er keine sieht. Von den Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, profitiert er, solange sie ihm nützlich sind, und dann lässt er sie fallen. Meist sind es Frauen, seine Modelle. Eine von ihnen ist inzwischen obdachlos, eine Streunerin mit goldgefärbten Locken, schwarzem Seidenumhang und einem unheimlichen Maskengesicht. Eine andere, noch junge, lebensfrohe, die barfuß in Sandalen der Kälte trotzt, schlägt jede Warnung in den Wind.
Mit diesem Roman erklimmt Martin Mosebach neue Höhen - ein großes Buch, bildstark, voller Überraschungen und hinreißend erzählt.
'Die Richtige' ist etwas Besonderes im Werk von Martin Mosebach, steht für sich - als Spiegel, als Brennglas, als Kostbarkeit. Ein virtuos und mit großer Menschenkenntnis erzählter Roman über die Abgründe in menschlichen Beziehungen, über Kunst und Leben, Liebe und Macht.
Ein verblühtes Azaleenbäumchen, fast schon im Müll, und dann, ganz unerwartet, eine rosa Wolke, neues Grün - »so müsste man arbeiten, wie diese Pflanze!« Sagt Louis Creutz, ein Maler, der über Grenzen hinweggeht, weil er keine sieht. Von den Menschen, die mit ihm in Berührung kommen, profitiert er, solange sie ihm nützlich sind, und dann lässt er sie fallen. Meist sind es Frauen, seine Modelle. Eine von ihnen ist inzwischen obdachlos, eine Streunerin mit goldgefärbten Locken, schwarzem Seidenumhang und einem unheimlichen Maskengesicht. Eine andere, noch junge, lebensfrohe, die barfuß in Sandalen der Kälte trotzt, schlägt jede Warnung in den Wind.
Mit diesem Roman erklimmt Martin Mosebach neue Höhen - ein großes Buch, bildstark, voller Überraschungen und hinreißend erzählt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In den höchsten Tönen schwärmt der hier rezensierende Literaturwissenschaftler Dieter Borchmeyer vom neuen Roman von Martin Mosebach, der ihm, wie auch in den Romanen zuvor, keineswegs als der "reaktionäre Katholik" erscheint, als der sich Mosebach selbst bezeichnet. Vielmehr liest der Kritiker ein großes Werk, das er in einer Tradition etwa mit Jacques Rivettes Film "La belle noiseuse" sieht. Denn hier wie dort geht es um das Verhältnis zwischen Maler und Modell, erklärt der Rezensent: Mosebach ersinnt den fiktiven Maler Louis Creutz, der sich weniger für die "vorkünstlerische Schönheit" seiner Modelle als mehr für die platonische Idee interessiert. Reine Empirie ist jenem Creutz ebenso fremd wie Empathie, die "hermetische Künstlerexistenz" verlässt er nur gelegentlich, um in gesellschaftliche Abgründe abzutauchen. Die eigentliche Geschichte, in der der Autor geradezu meisterhaft den Kunstbetrieb skizziert, so Borchmeyer, dreht sich um den Bruch zwischen Creutz und seinem Modell Astrid, die ihn in mitten in der Fertigstellung eines Werks, das den Höhepunkt seiner Karriere markieren sollte, sitzen lässt. Aus Wut bearbeitet der formstrenge Maler das Bild mit brutalen "Pinselhieben" und wird für diesen "Akt der Humanität" gefeiert, resümiert der Kritiker, der gebannt verfolgt, wie zynisch der Autor den Kunstbetrieb entlarvt. Und die "gnadenlose Objektivität", mit der der Mosebach, der Malerdichter all das beschreibt, vollendet dieses Werk für Borchmeyer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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