Die Geschichte der leidenschaftlichsten und durchtriebensten Großmutter aller Zeiten Am Anfang tut sie alles, um nicht Großmutter zu werden: Im Jahr 1978 ist Rosalinda wild entschlossen, die Schwangerschaft ihrer viel zu jungen und viel zu dummen Tochter zu beenden. Doch das misslingt, und sobald Aminat auf der Welt ist, entbrennt ein rücksichtsloser, grotesk-komischer Kampf um sie. Jenseits des Urals herrschen klare Verhältnisse: Die Tatarin Rosalinda bestimmt, ihr Gatte Kalganov spurt, und ihre Tochter Sulfia benimmt sich schlecht. Es mangelt an vielem, aber nicht an Ideen, und schon gar nicht an Willenskraft. Es steht also immer etwas Scharfes auf dem Tisch, und alle größeren Malheurs, die Sulfia anrichten könnte, werden verhindert. Nur ihre Schwangerschaft nicht, und auch nicht die Geburt von Aminat, dem genauen Gegenteil ihrer Mutter: schön, schlau, durchsetzungsfähig ganz die Großmutter eben. Rosalinda steht zum ersten Mal einem Geschöpf gegenüber, das ihr ebenbürtig ist, und wird die leidenschaftlichste Großmutter aller Zeiten. Im ungleichen Kampf zwischen der glücklosen Sulfia und der rücksichtslosen Rosalinda wird das Mädchen zur Wandertrophäe und der Leser zum Zeugen haarsträubendster Ereignisse, komischster Szenen, schlagfertigster Dialoge. Alina Bronsky gelingt eine Glanzleistung: Sie lässt ihre radikale, selbstverliebte und komische Hauptfigur die Geschichte dreier Frauen erzählen, die unfreiwillig und unzertrennlich miteinander verbunden sind in einem Ton, der unwiderstehlich ist. Durch drei Jahrzehnte und diverse Schicksalsschläge führt sie die ungleichen Frauen, und der Leser folgt ihr atemlos. Voller Gefühl, Sinnlichkeit, Drastik und Exotik: ein scharfer Frauenroman!
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als Balanceakt zwischen Klamotte und Tragikomödie begeistert Rezensentin Iris Radisch diese ungewöhnliche wie abgründige russische Einwandergeschichte, der sie Charme, Cleverness, eine große zynische Nonchalance und kühle Ironie bescheinigt. Denn nicht nur die listige, scharf kalkulierende Erzählhaltung der Autorin, auch das weibliche Monster von Familienoberhaupt hat es der Kritikerin angetan - für sie eine emblematische Nachfahrin der Matroschka, die sie mit unsentimentalen - vermutlich "im Stalinismus erworbene" - Überlebenstechniken beeindruckt. Das matriarchische Regiment scheint am Ende dazu zu führen, dass neben der Großmutter nur die Enkelin überlebt (alle anderen sterben an Entkräftung), die einen pädophilen deutschen Akademiker heiratet und damit endlich eingebürgert wird. Radisch hatte großes Vergnügen mit diesem Roman, auch wenn er manchmal die Grenze zum Klamauk überschreite.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Nach "Scherbenpark" der zweite Bestseller. "Alina Bronsky lässt das Muttermonster munter aus der Schule der Diktatoren plaudern - grausam und ulkig." Stern "Ihr rasanter Stil ist zwingend, die Geschichte unterhaltsam und fesselnd, die Sprache witzig und böse." NDR "Beißend komisch" The New Yorker
»Eine aberwitzige coole Story. Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche ist kein Melodram, sondern ein emanzipatorisches Märchen.« 1LIVE


