"Dieses Buch brach aus mir heraus", schrieb Marguerite Duras, als ihr erster Roman Die Schamlosen veröffentlicht wurde. Sie war 29 Jahre alt. Vierzig Jahre später wurde Der Liebhaber zum Welterfolg - ein Buch, das all die Themen variiert, die konzentriert und ungestüm bereits in Die Schamlosen angelegt sind.
Jacques, der älteste Sohn der Familie Taneran, ein Spieler und Müßiggänger, den seine rückhaltlose Genußsucht in ständige Geldnöte und an die Grenze der Legalität bringt, dominiert die ganze Familie. Seine Mutter kann ihm nichts abschlagen, der Vater mischt sich längst nicht mehr ein. Der kleine Bruder Henri folgt bereits seinen Spuren, nur Maud versucht sich dem selbstsüchtigen Diktat des großen Bruders zu entziehen. Sie soll der Familie aus der finanziellen Misere helfen, indem sie den vermögenden Bauernsohn Pecresse heiratet. Doch Maud widersetzt sich der stummen Erwartung ihrer Angehörigen, entflieht der beklemmenden Rolle des Stillhaltenmüssens und folgt einem starken Gefühl, das sie Georges zuführt. Der Skandal ist perfekt, und er lenkt die mütterliche Aufmerksamkeit von allen kriminellen Machenschaften ihres ältesten ab.
Ein leidenschaftlicher Roman über die Tyrannei von Liebe und Haß, von Schuldgefühl und Manipulation, von Abhängigkeit und Selbstbetrug - kurz: über die subtilen psychischen Grausamkeiten, wie sie nur im Hort der Familie stattfinden können. Und dahinter die Frage, wo findet ein Mädchen seinen Platz, das von seiner Mutter nicht geliebt und alleingelassen wird?
Jacques, der älteste Sohn der Familie Taneran, ein Spieler und Müßiggänger, den seine rückhaltlose Genußsucht in ständige Geldnöte und an die Grenze der Legalität bringt, dominiert die ganze Familie. Seine Mutter kann ihm nichts abschlagen, der Vater mischt sich längst nicht mehr ein. Der kleine Bruder Henri folgt bereits seinen Spuren, nur Maud versucht sich dem selbstsüchtigen Diktat des großen Bruders zu entziehen. Sie soll der Familie aus der finanziellen Misere helfen, indem sie den vermögenden Bauernsohn Pecresse heiratet. Doch Maud widersetzt sich der stummen Erwartung ihrer Angehörigen, entflieht der beklemmenden Rolle des Stillhaltenmüssens und folgt einem starken Gefühl, das sie Georges zuführt. Der Skandal ist perfekt, und er lenkt die mütterliche Aufmerksamkeit von allen kriminellen Machenschaften ihres ältesten ab.
Ein leidenschaftlicher Roman über die Tyrannei von Liebe und Haß, von Schuldgefühl und Manipulation, von Abhängigkeit und Selbstbetrug - kurz: über die subtilen psychischen Grausamkeiten, wie sie nur im Hort der Familie stattfinden können. Und dahinter die Frage, wo findet ein Mädchen seinen Platz, das von seiner Mutter nicht geliebt und alleingelassen wird?
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Bemerkenswert spät habe Duras` deutscher Verlag diesen Roman herausgebracht, merkt der Rezensent Volker Breidecker spitz an. Die in den achtziger Jahren vor allem unter Feministinnen so verehrte Autorin selbst hatte allerdings ebenfalls lange gezögert, bevor sie in Frankreich einer Wiederveröffentlichung zustimmte. Als sie die "Schamlosen" 1943 schrieb, arbeitete sie noch in einer Zensurbehörde der Vichy-Regierung, eine Vergangenheit, die ihr zeitlebens peinlich war. Besonders angetan ist Breidecker von Duras` Erstling nicht: "Das ist wahrer Schmock." Breidecker findet diese autobiographisch getönte Erzählung über eine im Clinch lebende Familie in der französischen Provinz ereignislos und klischeehaft in Sprache und Darstellung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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