Diese Publikation widmet sich einer Analyse und kritischen Betrachtung von Richard Steiners "Early Northwest Semitic Serpent Spells in the Pyramid Texts" (Eisenbrauns, 2011). Steiner zufolge sind bislang unklare Passagen der Schlangensprüche in der Unaspyramide als hieroglyphische Transkriptionen eines frühen westsemitischen, kanaanäischen Dialekts des levantinischen Raumes zu deuten. Demnach stellen diese die ältesten semitischen Textpassagen dar, die auch den ersten vollständigen akkadischen Textbelegen vorausgehen. Matthias Emmert untersucht in seiner Studie Steiners Ergebnisse neben inhaltlichen und orthographischen Aspekten insbesondere anhand phonologischer Kriterien: Die möglichen Lautwerte der dargelegten semitischen Transkription werden den maßgeblichen rekonstruierten altägyptischen Lautwerten der auftretenden Hieroglyphen gegenübergestellt und anhand ihrer Ähnlichkeit bewertet. Mehrere Phonemkorrelationen können auf Basis dieser Analyse nicht bestätigt werden. Zusammenmit orthographischen Unstimmigkeiten und methodischen Mängeln bedeutet dies, dass sich Steiners konkrete Interpretation dieser Schlangenspruchpassagen in der dargebrachten Form nicht verifizieren lässt. Daher bleibt es weiterhin völlig offen, ob diese nun semitischen, ägyptischen (in "kodierter" bzw. ungewöhnlicher Schreibung) oder anderssprachigen Inhalts sind.
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