Was treibt die Menschheit voran? Entwickelt sie sich von Niederem zu Höherem? Orientiert sich Fortschritt an Lehren aus der Geschichte? Ist Geschichte als Progression der und in der Freiheit zu begreifen?
Solche überkommenen Fragen und die korrespondierenden unpassenden Antworten blenden den Übergang von einer Generation zur nächsten aus, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer mehr gefährdet ist.
Mit dem Gelingen oder Scheitern dieses Übergangsstadiums, in welchem teilweise kriegerische und mörderische, teilweise die Population ganzer Kontinente auslöschende Szenarien dominieren, steht der Fortbestand der uns bekannten Zivilisation auf dem Spiel. Deshalb ist dieses Buch von Peter Sloterdijk eines von der äußerst pessimistischen Sorte: ein Schwarzbuch über kommende Generationen.
Denn da in der Moderne die Traditionsfäden chronisch reißen und immerfort neue Vektoren den Zug in Kommende bestimmen, wandeln sich die Individuen zu "Kindern ihrer Zeit", Nachkommen "schlagen aus der Art". Da moderne Elterngenerationen selbst meist schon zivilisatorisch labil antreten, gerät die Formung ihres Nachwuchses zu einem unbeendbaren Match zwischen potentiell schrecklichen Eltern und potentiell schrecklichen Kindern.
Solche überkommenen Fragen und die korrespondierenden unpassenden Antworten blenden den Übergang von einer Generation zur nächsten aus, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer mehr gefährdet ist.
Mit dem Gelingen oder Scheitern dieses Übergangsstadiums, in welchem teilweise kriegerische und mörderische, teilweise die Population ganzer Kontinente auslöschende Szenarien dominieren, steht der Fortbestand der uns bekannten Zivilisation auf dem Spiel. Deshalb ist dieses Buch von Peter Sloterdijk eines von der äußerst pessimistischen Sorte: ein Schwarzbuch über kommende Generationen.
Denn da in der Moderne die Traditionsfäden chronisch reißen und immerfort neue Vektoren den Zug in Kommende bestimmen, wandeln sich die Individuen zu "Kindern ihrer Zeit", Nachkommen "schlagen aus der Art". Da moderne Elterngenerationen selbst meist schon zivilisatorisch labil antreten, gerät die Formung ihres Nachwuchses zu einem unbeendbaren Match zwischen potentiell schrecklichen Eltern und potentiell schrecklichen Kindern.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Peter Sloterdijks Buch hat es in sich, meint Rezensent Martin Meyer. Das ist durchaus als Lob gemeint, erhält der Rezensent vom Autor doch eine Fülle von "Großgedanken", Fußnoten und Ironien im Rahmen von Sloterdijks historischer Anthropologie und zur Frage, was die Moderne befeuerte und was uns das kostet. Dass der Autor nicht nur Negatives auffährt, sondern in seinem Traktat auch das Kreative und Innovative unserer Geschichte herausstreicht, beruhigt den Rezensenten. Im Ganzen jedoch muss er mit Sloterdijk erkennen, dass die dynamische Weltzeit, der "Sturz nach vorn", den der Autor an Bewegungen und Figuren (wie Napoleon) festmacht, neben Triumphen vor allem Untergänge gezeitigt hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der Skandal, den diese Sloterdijk-Lektüre aufdeckt, ist der, dass wir uns falsch verstanden haben - zu sehr als Ausgeburten der Herkunft anstatt als Zeugen des eigenen Tuns. Es gelingt dem Karlsruher Philosophen, diesen Irrtum zu korrigieren und uns in der Gegenwart des Hyper-Individualismus zu begrüßen."
Philip Kovce, Deutschlandradio Kultur
Philip Kovce, Deutschlandradio Kultur







