Ein spannendes, bewegendes Buch über eine faszinierende PersönlichkeitBohemienne, Femme fatale, erotische Ikone: Um die norwegische Schriftstellerin und Musikerin Dagny Juel und ihr bewegtes Leben ranken sich bis heute Legenden und Geheimnisse. Als Musikerin geht sie 1892 nach Berlin und wird zum Mittelpunkt eines Künstler- und Literatenkreises. Zu ihren engsten Vertrauten zählen Edvard Munch, dessen Muse sie wird, Richard Dehmel und August Strindberg. Zahlreiche Männer sind von ihrer Schönheit hingerissen und verlieben sich in sie.Im Jahr 1893 heiratet sie den polnischen Schriftsteller Stanislaw Przybyszewski, sie bekommen zwei Kinder - doch glücklich ist die Ehe nicht, Przybyszewski verfällt dem Alkohol. Im Alter von 33 Jahren wird Juel von einem polnischen Verehrer in einem Hotelzimmer in Tiflis erschossen.Kristin Valla begibt sich auf die Spuren von Dagny Juel und versucht, dem Mythos um diese starke Frau auf den Grund zu gehen. War sie die Geliebte Strindbergs? War sie das Modell für Munchs »Madonna«, und was geschah in den Wochen vor ihrem tragischen Tod?Dagny Juel, geboren 1867 in Kongsvinger, Norwegen, gestorben 1901 in Tiflis, Georgien, war Schriftstellerin und ausgebildete Pianistin. Sie schrieb sowohl Gedichte als auch Prosa. Sie ist eine mythenumwobene Frau, die im Zentrum norwegischer und deutscher Künstlerkreise stand.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Die Geschichte einer schönen und begabten Frau, die viel zu früh starb, erzählt Kristin Valla in ihrem Roman über die Musikerin und Schriftstellerin Dagny Jule, erfahren wir von Rezensentin Manuela Reichart. Von Edvard Munch und August Strindberg und vielen anderen umworben, schließt sie sich der Berliner Bohème an, später reist sie nach Georgien. Dort wird sie mit vierunddreißig Jahren erschossen. So ganz klar scheint bis heute nicht zu sein, aus welchen Motiven, wie man der Rezension entnehmen kann. Valla begibt sich also auf eine literarische Reise, um dieser schillernden Frau auf die Spur zu kommen, reist dabei selbst nach Berlin und nach Tiflis. Man erfährt also auch manches über die Autorin selbst, die unter anderem feststellt, dass Berlin heute kein Ort für "Nonkonformisten" mehr ist, zumindest nicht so wie damals, so Reichart, die die Faszination für Jule zu teilen scheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mit leichter Hand verknüpft Valla das Vergangene und das Heutige, ob es sich um kleine wie größere Orte oder Einzel Häuser, ihre Fassaden und das Interieur, aber auch um Personen handelt.« (Heike Krause-Leipoldt, Lesart. Unabhängiges Journal für Literatur, 01/2025)