Die erste Dokumentation zur radikalsten Zeitschrift der westdeutschen Frauenbewegung.Die Schwarze Botin war das bedeutsamste Periodikum der Neuen Frauenbewegung. Trotz der Kontroversen, die sie auslöste, steht die in West-Berlin verlegte Zeitschrift bis heute im Schatten von EMMA und Courage. Eine Vielzahl der Autorinnen ist später weit über feministische Kreise hinaus bekannt geworden. Für die Zeitschrift schrieben Rita Bischof, Silvia Bovenschen, Gisela Elsner, Elfriede Jelinek, Ursula Krechel, Julia Kristeva, Elisabeth Lenk, Eva Meyer, Heidi Pataki, Heidi von Plato, Christa Reinig, Sarah Schumann, Ginka Steinwachs, Gisela von Wysocki und viele andere. Die Redaktion um die beiden Herausgeberinnen Gabriele Goettle und Brigitte Classen verfolgte mit dem Avantgarde-Journal nur ein Ziel: Aus der Frauenbewegung kommend eine Kritik an derselben zu formulieren - unerschrocken davor, sich Feindinnen und Feinde in den anderen feministischen Fraktionen wie in der politischen Linken zu machen. Die Anthologie dokumentiert erstmals zahlreiche Originalbeiträge aus der ersten Folge der Zeitschrift zwischen 1976 und 1980. Polemisch im Stil, konfrontativ und kompromisslos im Ausdruck, übte Die Schwarze Botin eine radikale Gesellschaftskritik.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Wenn Rezensentin Sara Rukaj heute sieht, wie sich der modisch-intersektionale Queer-Feminismus heute ans Diversity-Management verkauft, dann wünscht sie sich einen nonkonformistischen Feminismus zurück, wie ihn in den siebziger Jahren die "Schwarzin Botin" versammelte. Wie ihr die von Vojin Saša Vukadinović herausgegebene Anthologie in Erinnerung ruft, schrieben in dem Blatt Intellektuelle wie Silvia Bovenschen, Julia Kristeva, Elfriede Jelinek, Ursula Krechel oder Gisela von Wysocki. Den Ton gab Herausgeberin Gabriele Goettle gleich in der ersten Ausgabe mit dem Text "Schleim oder nicht Schleim" vor, mit dem sie sich von der braven Fortschrittlichkeit der Frauenbewegung und ihrer Betonung von Gefühlen oder solidarischer Schwesterlichkeit abhob. Dass die Schwarze Botin als "elitär, kaltschnäuzig und spalterisch" kritisiert wurde, wundert Rukaj nicht. Nach Lektüre dieses instruktiven Bandes erscheint es ihr als Auszeichnung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Lektüre dieser radikalsten aller Zeitschriften der westdeutschen Frauenbewegung ist aufregend.« (Jörg Später, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.01.2021) »Diese Anthologie ist daher nicht nur längst überfällige Dokumentation und historische Aufarbeitung (...), sondern auch ein ganz aktueller Debattenbeitrag.« (Kathrin Witter, Süddeutsche Zeitung, 27.11.2020) »Wer sich darin vertieft, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.« (Peter Praschl, Welt am Sonntag, 06.12.2020) »ein gutes Gegengift für alle, die von den angeblich wilden Jungsjahren memoirenschreibender Siebzigjähriger genug haben« (Hendrikje Schauer, taz, 26.12.2020) »Fast 45 Jahre später ist nun ein Sammelband mit vielen Texten der originären 'Botin' erschienen, (...) Herausgeber und Verlag sind nicht genug dafür zu rühmen.« (Christel Dormagen, konkret 1/21) »Wer in der Anthologie blättert, wird immer wieder Entdeckungen machen.« (Monika Köhler, Ossietzky 02/2021) »Ein außergewöhnliches Dokument weiblicher Unbändigkeit und Unabhängigkeit.« (Thea Dorn, zdf.de Dein Buch, 08.03.2021) »Die 'Schwarze Botin' war die radikalste Zeitschrift der deutschen Frauenbewegung um 1980. Eine Anthologie präsentiert jetzt ihr brillantesten Texte.« (Sara Rukaj, Die ZEIT, 02.06.2021) »Vojin Sasa Vukadinovic (...) (gibt) eine Dokumenation zur 'Schwarzen Botin' heraus, teils aktuellstes Feuerwerk, teils faszinierendes Textmuseum.« (Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel, 04.06.2021) »So ist das Buch (...) eine Offenbarung, insofern es ein Stück nahezu vergessener feministischer Geschichte zugänglich macht« (Anna Hartmann, H-Soz-Kult, 11.01.2022) »(Ein Buch) mit dem die Feminismus-Forschung einen wichtigen Impuls erhalten hat.« (Torsten Flüh, Night Out @ Berlin, 23.08.2022)







