Ein ländliches, fröhliches Tauffest wird zum Rahmen einer schaurigen Geschichte. Sie erzählt von einem jahrhundertealten Pakt der Bauern mit dem Teufel. Seit damals lauert das Böse überall. Jederzeit können die schwarzen Spinnen wieder hervorbrechen. Auch im Haus des kleinen Täuflings. 'Die schwarze Spinne' ist eine der berühmtesten Novellen der Weltliteratur - und doch nur eine von vielen Geschichten, die von Gotthelfs vielfältiger, großartiger Erzählkunst zeugen.
»Er ist der Dichter des Menschen, der ewig derselbe ist. Deswegen weht auch in seinem Werk eine Luft wie in der Bibel und in Homer, die sind von Himmel und Erde umfangen.« Ricarda Huch
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Das Werk Jeremias Gotthelfs ist beinahe in Vergessenheit geraten, eine Neuausgabe von Diogenes könnte das ändern, hofft Rezensent Wolfgang Schneider für den "Schweizer Balzac des Landlebens." Im ersten Band, erläutert er, finden sich Erzählungen und Novellen wie "Die schwarze Spinne", in der die Landbevölkerung sich auf einen Pakt mit dem Teufel einlässt, den Lohn dafür aber nicht erbringen will, hält der sich ob der teuflisch-theologischen Bedrohung gruselnde Kritiker fest. Auch von "Trinkerinnenschicksalen" und dem Schrecken der Sucht liest er, die historisch Basis dafür liefert ihm der hohe Branntweinkonsum in den 1830er Jahren im Kanton Bern hatte, erfahren wir, der schlimme Auswirkungen auf die Bevölkerung hatte. Die beiden Romane um den Bauern Uli versteht Schneider auch als "Crossover-Pädagogik" zwischen Christentum (Gotthelf war im Brotberuf Pfarrer) und Aufklärung, besonders der zweite Teil scheint ihm mit den angesprochenen wirtschaftlichen Themen zeitlos. Die Wiederentdeckung dieses Schriftstellers kann der Rezensent, auch, wenn dessen durchscheinender Berner Dialekt manchmal schwer zu verstehen ist, nur empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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