Ein tiefsinniger Krimi
Ein wunderbar menschlicher Berlin-Brandenburg-Krimi mit Herz, Humor und einer feinen Beobachtungsgabe.
Es ist ein Krimi, der mich lachen ließ, schlucken ließ und mich wieder einmal daran erinnerte, warum ich diese Art Bücher so gern lese. Als ich das Cover von „Die Sonne
über Berlin – Triebstau“ zum ersten Mal gesehen habe, musste ich sofort grinsen. Diese hellgelbe, fast…mehrEin tiefsinniger Krimi
Ein wunderbar menschlicher Berlin-Brandenburg-Krimi mit Herz, Humor und einer feinen Beobachtungsgabe.
Es ist ein Krimi, der mich lachen ließ, schlucken ließ und mich wieder einmal daran erinnerte, warum ich diese Art Bücher so gern lese. Als ich das Cover von „Die Sonne über Berlin – Triebstau“ zum ersten Mal gesehen habe, musste ich sofort grinsen. Diese hellgelbe, fast frühlingsfrische Fläche und dann die Blutstropfen, die in aller Ruhe nach unten laufen. Dazu die weiche Berliner Skyline im Hintergrund. Für mich war sofort klar, dass hier wird heiter, aber garantiert nicht harmlos. Und genau das trifft den Ton des Romans perfekt. Ich mag jetzt Hardy, gerade weil er nicht der übliche „Superkommissar“ ist, sondern so wunderbar normal. Mittelgroß, mittelblond, mittelschwer… aber eben mit einem Herz, das manchmal stolpert, und einem Humor, der mich immer wieder urplötzlich erwischt. Hier ist Hardy wieder voll in seinem Element, diesmal mitten in der Prignitz, wo Geheimnisse schneller wachsen als das Getreide. Der Fall selbst hat mich sofort gepackt. Da ist ein hoher Beamter, ein Pflug, ein Feld und plötzlich steckt man mittendrin in Dorfrivalitäten, alten Kränkungen und neuen Gefühlen. Ich mochte besonders, wie fein Carla Kalkbrenner die Menschen dort zeichnet, manchmal kauzig, manchmal verletzlich und immer super lesbar. Was mich an diesem Band besonders berührt hat, ist die Art, wie Kalkbrenner die Frühlingsmetapher weiterspinnt. Auch in den Ermittlern tut sich etwas. Oder besser gesagt, es tut sich nichts, und gerade das führt zu manch komischem oder nachdenklichen Moment. Ich habe mich da ein bisschen selbst wiedergefunden. Dieses Gefühl, dass alles erwachen sollte, aber irgendwie… noch nicht. Kalkbrenner verbindet das mit einer Leichtigkeit, die nie ins Lächerliche abrutscht. Ich habe oft geschmunzelt, manchmal laut gelacht und zwischendurch ganz still weitergelesen, weil ich Hardy und sein Team einfach gern hab. Und weil Carla Kalkbrenner es schafft, selbst Nebenfiguren einen kleinen Funken Würde, Witz oder Wehmut mitzugeben.