Ein Buch wie eine stille Umarmung – und ein notwendiger Weckruf
Es gibt Bücher, die liest man – und es gibt Bücher, die begleiten einen. „Die Stille Gefährtin“ von Stephanie Hecke gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Ich habe dieses bemerkenswerte Erstlingswerk innerhalb eines Tages 
 verschlungen – nicht, weil es leicht oder oberflächlich wäre, sondern weil es mich mit jeder Seite tiefer…mehrEin Buch wie eine stille Umarmung – und ein notwendiger Weckruf
Es gibt Bücher, die liest man – und es gibt Bücher, die begleiten einen. „Die Stille Gefährtin“ von Stephanie Hecke gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Ich habe dieses bemerkenswerte Erstlingswerk innerhalb eines Tages verschlungen – nicht, weil es leicht oder oberflächlich wäre, sondern weil es mich mit jeder Seite tiefer hineingezogen hat, mit jeder Zeile näher an das Menschsein herangeführt hat. An mein Eigenes mit selbst gegenüber, aber auch an das der Anderen.
Ich habe mich sowohl im einen als auch in der anderen Protagonist*in wiedererkannt. Ihre Gedanken, Zweifel, Hoffnungen und ihr leiser Mut haben in mir etwas zum Schwingen gebracht. Es waren keine lauten Gefühle, sondern tiefe, erkenntnisreiche Emotionen – solche, die nachhallen und einem das Herz weit machen. Stephanie, Du hast etwas geschaffen, das nicht nur gelesen, sondern gefühlt wird.
Und wer Dich kennt, hört beim Lesen Deine Stimme mit – sanft, klar, zugewandt. Deine Sprache trägt Deine Haltung, Deine Erfahrungen und Deine unverwechselbare Art, Menschen und das Leben mit all seinen Facetten zu sehen.
Als Bestatterin und ehemalige Kollegin möchte ich Dir von Herzen danken. Für Deine wundervolle und wichtige Arbeit in Stuttgart – besonders für jene, die keine Stimme mehr haben und allzu oft vergessen werden: die unbedacht Verstorbenen. Du hast ihnen nicht nur Namen, sondern Würde gegeben. Es ist schwer auszudrücken, wie bedeutsam das ist.
Umso bedauerlicher ist es, dass die Stadt Stuttgart letztlich nicht bereit ist, in letzter Konsequenz Verantwortung zu übernehmen. Es scheint, als ginge jeder selbstverständlich davon aus, dass ein würdevoller Abschied für alle gegeben ist. Doch das ist noch lange nicht Realität, denn wie Wege zwischen dem unbedacht Versterben und einer hübschen Namenstafel auf dem Gräberfeld sind lang, dunkel und leider alles Andere, als würdevoll.  Der Weg dorthin ist weit, und es braucht Menschen wie Dich, die ihn mutig mitgestalten.
Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher von Dir. Deine Stimme, Dein Blick auf die Welt und Deine Sprache sind Geschenke – für uns alle.
In tiefer Verbundenheit als Freundin, dankbare Leserin, Kollegin und gemeinsame Kämpferin im würdevollen Abschiednehmen.