Die hier unter dem Titel Die stille Mitte der Welt vorgelegten Texte aus dem Nachlaß sind keine Suspense- und keine Tiergeschichten, sondern psychologische Erzählungen. 14 Stories über moderne Großstadtmenschen in Not, über wissende kleine Mädchen, traumversponnene Liebende und ältere, vom Leben gerupfte Frauen und Männer.
Die Geschichten gehorchen keinem Muster und keiner einheitlichen Methode, sie verraten noch nicht einmal in allen Fällen dieselbe Hand - als hätte die junge Patricia Highsmith mit jeder Geschichte einen eigenen Modus erfinden und das Verhältnis zur Welt neu festlegen müssen. Dabei sind die Verzauberung durch erhoffte Seelenverwandtschaften, die betäubten Schritte einer in die Trauer entlassenen Figur und das Zermürbende des Lebenskampfes mit viel Takt, enormer Anteilnahme und großem Sinn für die sprechenden Details eingefangen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Geschichten gehorchen keinem Muster und keiner einheitlichen Methode, sie verraten noch nicht einmal in allen Fällen dieselbe Hand - als hätte die junge Patricia Highsmith mit jeder Geschichte einen eigenen Modus erfinden und das Verhältnis zur Welt neu festlegen müssen. Dabei sind die Verzauberung durch erhoffte Seelenverwandtschaften, die betäubten Schritte einer in die Trauer entlassenen Figur und das Zermürbende des Lebenskampfes mit viel Takt, enormer Anteilnahme und großem Sinn für die sprechenden Details eingefangen.
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50 Jahre alt wird der Schweizer Diogenes Verlag, zum Jubiläum leistet er sich - und seinen Lesern - den Luxus einer Highsmith-Werksausgabe: 32 neu übersetzte und ausführlich kommentierte Bände sollen es werden. Die ersten vier sind schon erschienen, interessant vor allem der Erzählband "Die stille Mitte der Welt": 14 frühe Storys der moralisch unkorekten Amerikanerin, einige erstmals auf Deutsch, andere überhaupt zum ersten Mal veröffentlicht - und allesamt selbstbewusste Gesellenstücke einer Schriftstellerin, die in der Fremde, in Europa, zur gefeierten Bestsellerin wurde. "Das große Kartenhaus" etwa, 1949 geschrieben, 1963 in einer britischen Zeitung veröffentlicht: Highsmith erzählt mit später perfektionierter Lakonie und später abgelegter Liebenswürdigkeit eine Episode aus dem Leben des Kunstsammlers Lucien Montlehuc, der nur Fälschungen kauft und stolz ist auf seinen Sachverstand. Bis er sich einmal ein Original andrehen lässt. Wie die übrigen dieser nachgelassenen Geschichte lebt auch diese nicht vom Nervenkitzel der späteren Jahre: Die Storys sind kleine Studien über Menschen in Nöten. Der Leser spürt das Experimentieren der jungen Autorin, ahnt ihre krimminellen Möglichkeiten und erkennt ein paar Umwege zu den künftigen Klassikern. Nur noch wenige Jahre trennen Patricia Highsmith von ihrem bekanntesten Helden, dem talentierten Mr. Ripley. (Hörzu)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die neue Highsmith-Werkausgabe bei Diogenes ist, so Alex Rühle in seiner Rezension, "ein Genuss, ein richtiges Fest". Das gilt für die Neuübersetzungen ihrer Romane - vor allem aber für diesen Band mit 14 bislang unveröffentlichten Erzählungen aus dem Nachlass, die Paul Ingendaay herausgegeben hat. Entstanden sind die Texte in den dreißiger und vierziger Jahren und Rühle findet die späteren Charakteristika Highsmiths schon in der ersten der Erzählungen wieder. Es geht hier um den Taxifahrer Aaron Bentley, der in der Kleinstadt Clement einfach nur seine Ruhe finden, ein paar Wochen für sich sein will. Die puritanische Dorfgemeinschaft aber verdächtigt ihn eines Verhältnisses mit einem minderjährigen Mädchen - und Bentley weiß sich nicht zu wehren, schlimmer noch und, so Rühle, für Highsmith überaus typisch: "sucht die Schuld für dieses Scheitern einzig bei sich selbst".
© Perlentaucher Medien GmbH
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