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Madrid, in der Gegenwart: Zwei Menschen begegnen einander im Beichtstuhl einer kleinen Pfarrkirche am nordöstlichen Rand der Stadt, der eine ein Priester, der andere ein junger Mann, der offenbar schwer unter einer Sünde leidet, die er kaum auszusprechen vermag. Er flieht aus dem Beichtstuhl, kehrt aber am Folgetag zurück. Die immer intensiver werdenden Gespräche der beiden zeichnen allmählich ein Bild dessen, was diesen 'Sünder' tatsächlich quält. Die doppelte Abgründigkeit seiner Beichte zieht auch den Priester in die Kluft zwischen Wort und Tat und den Leser unweigerlich in einen Sog aus…mehr

Produktbeschreibung
Madrid, in der Gegenwart: Zwei Menschen begegnen einander im Beichtstuhl einer kleinen Pfarrkirche am nordöstlichen Rand der Stadt, der eine ein Priester, der andere ein junger Mann, der offenbar schwer unter einer Sünde leidet, die er kaum auszusprechen vermag. Er flieht aus dem Beichtstuhl, kehrt aber am Folgetag zurück. Die immer intensiver werdenden Gespräche der beiden zeichnen allmählich ein Bild dessen, was diesen 'Sünder' tatsächlich quält. Die doppelte Abgründigkeit seiner Beichte zieht auch den Priester in die Kluft zwischen Wort und Tat und den Leser unweigerlich in einen Sog aus Fragen, die jeden einzelnen von uns betreffen: Ist unsere Liebe wirklich so selbstlos, wie wir glauben? Wie stark bedingen traumatische Ereignisse der Kindheit unsere Gefühlswelt? Wie sehr leiten ungelöste Probleme unser Handeln? Welche Macht übt die Gesellschaft aus, indem sie bestimmte Wirklichkeiten tabuisiert? Mit Genauigkeit und Einfühlungsvermögen widmet sich Steven Uhly einer Thematik,die seit Jahren weltweit für Schlagzeilen sorgt. Doch anders als die gängigen Litaneien von Schuld und Sühne zeigt seine äußerst persönliche Herangehensweise Räume auf, die auch denjenigen zugänglich sind, die viel zu früh ihre Unschuld verloren haben und deren gesamte Existenz dadurch zutiefst bedroht ist.
Autorenporträt
Steven Uhly, geboren 1964 in Köln, ist der Sohn eines Auswanderers aus dem heutigen Bangladesch und einer Deutschen. Er studierte in Köln, Bonn und Lissabon Romanistik und Germanistik und promovierte als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes über Multipersonalität als Poetik. 2002 ging er für den DAAD nach Brasilien, wo er das Deutsche Institut der Bundesuniversität von Belém do Pará leitete. Nach seiner Rückkehr 2006 ließ er sich mit seiner Familie in München nieder, wo er heute auch lebt. 2010 erschien sein Erstling Mein Leben in Aspik. Sein 2014 publizierter Roman Königreich der Dämmerung wurde vom Goethe Institut zu einem der 10 besten Bücher des Jahres gekürt und in mehrere Sprachen übersetzt. Für seinen Roman Adams Fuge erhielt er den Tukan Preis der Stadt München. Sein Roman Glückskind wurde zum Bestseller und von Michael Verhoeven für das ZDF verfilmt. Die Summe des Ganzen ist sein achter Roman.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Steven Uhly macht es sich nicht gerade leicht, wenn er in seinem neuen Roman ausgerechnet von einem pädophilen Priester erzählt, das gefällt Rezensentin Christiane Lutz schon mal gut. Aber dass es ihm tatsächlich auch gelingt, von einem solch problematischen Protagonisten zu erzählen, ohne Würgreflexe auszulösen, das imponiert ihr wirklich. Uhly erzählt von Padre Roque de Guzmán, der am Stadtrand von Madrid die kleinen Sünden seiner Schäfchen verzeiht, aber dann in Gewissensqualen gestürzt wird, als ein Mann seine pädophilen Neigungen zu einem Nachhilfeschüler beichtet. Der Padre sieht sich mit seinen eigenen Dämonen konfrontiert. Mitunter wird es der Rezensentin zu religiös, aber wie Uhly in seinem Kammerspiel Schuld, Verantwortung und Freiheit diskutiert, findet sie meisterlich.

© Perlentaucher Medien GmbH