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Vieles von dem, was heute Wirklichkeit geworden ist, hat der polnische Zukunftsforscher und Science-fiction-Autor Stanislaw Lem vor mehr als drei Jahrzehnten in phantastischer Formulierung vorweggenommen. Heute unterzieht er die technische Entwicklung, die Biotechnologie und Gentechnik, die Informationstechnologie und die so genannte Künstliche Intelligenz einer strengen Prüfung. Seine Überlegungen zur futurologischen Wissenschaft hat er in der Summa technologiae zusammengefasst: ein Werk, das sich erdacht als ferne Prophetie und gewagt bis zur Bilderstürmerei noch heute im Zentrum der…mehr

Produktbeschreibung
Vieles von dem, was heute Wirklichkeit geworden ist, hat der polnische Zukunftsforscher und Science-fiction-Autor Stanislaw Lem vor mehr als drei Jahrzehnten in phantastischer Formulierung vorweggenommen. Heute unterzieht er die technische Entwicklung, die Biotechnologie und Gentechnik, die Informationstechnologie und die so genannte Künstliche Intelligenz einer strengen Prüfung. Seine Überlegungen zur futurologischen Wissenschaft hat er in der Summa technologiae zusammengefasst: ein Werk, das sich erdacht als ferne Prophetie und gewagt bis zur Bilderstürmerei noch heute im Zentrum der wissenschaftlichen und konstruktionstechnischen Praxis wiederfindet. Mit Die Technologiefalle knüpft Lem an die Summa an. Die dort entwickelten Ideen, Prognosen und Projekte werden im Abstand von dreißig Jahren am aktuellen Stand von Theorie und Technik gemessen, und sie erweisen sich als verblüffend aktuell; vieles hat sich bewahrh heitet. Der Fortschrittsoptimismus von damals ist jedoch gedämpft.Die Ambivalenz, mehr noch, die Zweifelhaftigkeit dessen, was als "Fortschritt" ausgegeben wird, tritt in Lems Essays deutlich hervor. Als Paradigma, an das alles Menschengemachte nicht heranreicht, erscheint die natürliche Evolution. Die Technoevolution hat kaum eine Chance, deren Vollkommenheit zu erreichen, und jedes gelöste Problem lässt neue Probleme entstehen. Stanislaw Lem betont in seinem neuen Buch die ethische Dimension unseres kollektiven Handelns und sieht in manchen aktuellen Ausformungen der technischen Entwicklung einen Moralverlust. Auch seine eigenen Projektionen stellt er unter das Postulat der Menschlichkeit, und er lässt sich im Zeitalter postmoderner Beliebigkeit seine moralische Ernsthaftigkeit nicht abkaufen.
Autorenporträt
Lem, Stanislaw
Stanislaw Lem wurde am 12. September 1921 in Lwów (Lemberg) geboren, lebte zuletzt in Krakau, wo er am 27. März 2006 starb. Er studierte von 1939 bis 1941 Medizin. Während des Zweiten Weltkrieges musste er sein Studium unterbrechen und arbeitete als Automechaniker. Von 1945 bis 1948 setze er sein Medizinstudium fort, nach dem Absolutorium erwarb Lem jedoch nicht den Doktorgrad und übte den Arztberuf nicht aus. Er übersetzte Fachliteratur aus dem Russischen und ab den fünfziger Jahren arbeitete Lem als freier Schriftsteller in Krákow. Er wandte sich früh dem Genre Science-fiction zu, schrieb aber auch gewichtige theoretische Abhandlungen und Essays zu Kybernetik, Literaturtheorie und Futurologie. Stanislaw Lem zählt heute zu den erfolgreichsten und meist übersetzten Autoren Polens. Viele seiner Werke wurden verfilmt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Frank Schirrmacher gibt Entwarnung: dies Buch sei kein schwieriges, technisches oder auch nur humorloses Buch. Es sei sogar unterhaltsam und weit mehr als nur spekulativ. In früheren Büchern habe Lem das einundzwanzigste Jahrhundert schon im Stadium seiner Verpuppung vorausgesehen. Im jüngsten Essayband nun würden besonders die Prognosen der vor dreißig Jahren erschienenen `summa technologicae` geprüft, revidiert und bewertet. Und Schirrmacher muss staunen über die prognostische Kraft der Literatur. Denn Lem schrieb schon damals, das `die Krise der Technologien und des Fortschrittsgedankens` schon der `Advent` eines neuen industriellen Zeitalters gewesen sei. Nun muss wohl kurz vor Heilig Abend sein, denn Schirrmacher zündet die 4. Kerze an. `Wem Segen oder Fluch der Biotechnologie in seinem eigenen Lebenszyklus nicht mehr winkt, der kann auf ewig vertagen, was gleichwohl zur Schicksalsfrage der Menschheit werden kann.` Und Lems Buch werden wegweisende Kräfte zugewiesen, `die kaum je verwittern werden, weil sie so geschrieben sind, wie diese Coda zur Biotechnologie: `Entweder schaffen wir es, die Rechenleistungen des Molekularcomputers des Lebens zu beherrschen..., oder wir ruinieren auch diese Chance, weil sich herausstellt, dass wir diese Prometheus geraubte Naturkraft gegen uns selbst richten.`` Ähm, steht das jetzt im neuen oder doch im alten Buch von Lem, Herr Schirrmacher?

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