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2 Kundenbewertungen

In »Die Toten« führt uns Christian Kracht in die letzten Tage der Weimarer Republik, in denen alles auf dem Spiel steht. Der Schweizer Regisseur Emil Nägeli will einen Film machen, der das ganze Wesen seiner Zeit erfasst. Dieser Film, so hofft Amakasu, der japanische Co-Produzent, wird eine deutsch-japanische Achse begründen und das Monopol Hollywoods brechen.
In betörend-magischer Sprache ist »Die Toten« ein Roman über zwei Menschen, die schon alles gesehen zu haben glauben. Ihr hellwacher Blick wie ihre frühreife Intelligenz haben sie durch schockartige Erfahrungen zu Geistern werden
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Produktbeschreibung
In »Die Toten« führt uns Christian Kracht in die letzten Tage der Weimarer Republik, in denen alles auf dem Spiel steht. Der Schweizer Regisseur Emil Nägeli will einen Film machen, der das ganze Wesen seiner Zeit erfasst. Dieser Film, so hofft Amakasu, der japanische Co-Produzent, wird eine deutsch-japanische Achse begründen und das Monopol Hollywoods brechen.

In betörend-magischer Sprache ist »Die Toten« ein Roman über zwei Menschen, die schon alles gesehen zu haben glauben. Ihr hellwacher Blick wie ihre frühreife Intelligenz haben sie durch schockartige Erfahrungen zu Geistern werden lassen, die durch das Leben zu treiben scheinen - angetrieben von ihrer Sehnsucht nach Vergänglichkeit und Schönheit, abgestoßen vom Geheimnis der Gewalt. In bald langen Kamerafahrten und durch bald schnelle Schnittfolgen gelingt es dem schreibenden Cineasten Kracht eine Welt zu evozieren, die uns immer noch im Griff hat.

»Angesiedelt zwischen den beiden Weltkriegen erzählt der Roman eine Geschichte von Liebe und Trauer in einer Zeit, da die Schwachen und Zögerlichen von den unnachgiebigen nationalsozialistischen Ideologien zermalmt wurden."
Sjón

»'Die Toten' ist der vollkommen verrückte, brillante Roman, den Thomas Mann hätte schrieben können, hätte der den Osten so gut gekannt wie Yukio Mishima und Hollywood mit der Begeisterung geliebt wie Nathanael West. «
Joshua Cohen

»Eine Glanzleistung ... und der Beweis für wirklich GROSSE KUNST! Deshalb: unbedingt lesen. «
Yilmaz Dziewior
Autorenporträt
In Saanen in der Schweiz wurde Christian Kracht am 29. Dezember 1966 geboren. Nach der Schule nahm er in den USA das Studium der Filmwissenschaften auf, arbeitete bei verschiedenen Presseerzeugnissen und begann dann zu reisen - durch Asien ebenso wie durch Afrika oder den Südpazifik. Er zählt zu den modernen deutschsprachigen Schriftstellern. Seine Werke sind in 30 Sprachen übersetzt. 2012 erhielt Christian Kracht den Wilhelm-Raabe-Preis, für den Roman 'Die Toten' 2016 den Schweizer Buchpreis sowie den Hermann-Hesse-Literaturpreis; als auch 2022 den Wolfgang-Koeppen-Preis. Zuletzt erschienen die Romane 'Eurotrash' und 'Air'.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Das Fiktive und das Faktische, das Historische und das Hippe bilden im Werk des umtriebigen Christian Kracht seit jeher eine unauflösliche Allianz. Jetzt umkreist er beziehungsreich das Thema Film. Die Handlung spielt in den Dreißigerjahren, zum Teil in Deutschland, zum Teil in Japan, um schließlich in Hollywood zu (ver-)enden: Der Schweizer Filmregisseur Emil Nägeli reist nach Nazi-Berlin, um mit dem Propagandaminister einen Filmdeal einzutüten. Der Film soll in Japan gedreht werden, wo Nägelis deutsche Geliebte Ida sich bereits aufhält. Ida aber hat dort eine Affäre mit Nägelis japanischem Gegenstück Amakasu angefangen, eine Affäre so heiß, dass dem armen Emil nur noch bleibt, den Geschlechtsakt heimlich auf Zelluloid zu bannen, um damit Filmgeschichte zu ?schreiben. Während sich eher nebenbei dieses Liebesdreieck entfaltet, geben prominente Figuren der Filmgeschichte Cameo-Auftritte, vor allem Vertreter der sich gerade in ein Emigranten- und ein Angepassten-Segment aufspaltenden deutschen Filmszene der Dreißigerjahre. Auch Chaplin tritt auf: zum einen als er selbst, zum anderen als fiktive Figur, der für die Handlung eine geradezu fatale Rolle zukommt. Und der Tod steht sowohl am Ende als auch am Anfang des Romans, was dann irgendwie wohl auch seinen Titel rechtfertigt.

© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Zum "raffinierten Realismus" adelt Moritz Baßler die kontrastreiche Prosa Christian Krachts, der komplex und doch süffig Fakten und Fiktion mische, den "Glauben ans Unechte" mit der Liebe zum obskuren Detail verbinde und dabei auch noch alle Gegenstimmen zu Wort kommen lasse. Für Baßler ist das große Kunst und vor allem ein Kontrapunkt zu dem, was er als den "banalen Realismus" der Nachkriegsliteratur brandmarkt. Wem dagegen der literaturgeschichtlich und popkulturell aufgeladene Plot um Nazis und Film, Japan und Seppuku in den dreißiger Jahren nicht geheuer ist, der verwechsele Literatur mit Identitätspolitik, bescheidet Baßler möglichen Verächtern. Kracht nämlich verweigere dem Wirklichen das Anrecht auf die Sprache, stellt der Kritiker klar, der dies auch "links-politisch-korrekten" oder "pegidesk-empörten" Lesern empfiehlt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Großes Kino zwischen Buchdeckeln. [...] Der Roman ist ein erzählerisches Experiment. Die Struktur hat Kracht dem japanischen No-Theater entliehen. Allein dieser Aufbau ist die Lektüre wert und unterschiedet Krachts Roman ohne Frage von allen diesjährigen Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt.« Deutschlandradio Kultur
»Kracht schreibt das kristallklarste Deutsch seit Gottfried Benn.« STERN