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Frechheit oder Freiheit? Was galt als respektlos, ketzerisch oder obszön? Und was wurde als akademische Freiheit toleriert? Acht Essays decken die Spielräume auf, die Gelehrte der Frühen Neuzeit nutzten, um neues Gedankengut zu entfalten. Ein faszinierender Blick auf die Ideengeschichte.

Produktbeschreibung
Frechheit oder Freiheit? Was galt als respektlos, ketzerisch oder obszön? Und was wurde als akademische Freiheit toleriert? Acht Essays decken die Spielräume auf, die Gelehrte der Frühen Neuzeit nutzten, um neues Gedankengut zu entfalten. Ein faszinierender Blick auf die Ideengeschichte.
Autorenporträt
Martin Mulsow, Professor am Historischen Seminar, Rutgers University/USA
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Höchst erfreut zeigt sich Rezensent Caspar Hirschi von Martin Mulsows Band mit Essays über die Underdogs der Gelehrtenkultur in der frühen Neuzeit. Die überaus kundige Vorstellung von "verstörend-faszinierenden Unbekannten" wie Adriaan Beverland, die sich mit ketzerischen oder obszönen Themen befassten und dafür vom offiziellen akademischen Betrieb geächtet wurden, hat ihn sehr beeindruckt. Er unterstreicht, dass es nicht in erster Linie um die Ausgrenzungspraxis frühneuzeitlicher Gelehrter oder die obszönen Pikanterien der "philologischen Libertins" geht, sondern um die "verschlungenen Wege", auf denen gelehrte Außenseiter doch noch Eingang in die europäische Gelehrtenkultur fanden. Bewundernd äußert sich Hirschi über die Art und Weise, wie Muslow hier an seine Theorie von der "Moderne aus dem Untergrund" anknüpft und seine teils kuriosen Protagonisten und Texte konsistent in eine komplexe Theorie einfügt. Mit Lob bedenkt er dabei die instruktive Kontextualiserung des Materials, die subtile Argumentation sowie die "sprachliche Präzision und Eleganz" der Darstellung. Auch wenn er hinter Mulsows Hauptthese, die Modernisierung der abendländischen Gelehrtenkultur sei von ihren Rändern her erfolgt, letztlich ein Fragezeichen setzt, hat er das Buch mit großem Gewinn gelesen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Es sind verstörend-faszinierende Unbekannte wie Adriaan Beverland, die Martin Mulsows "Unanständige Gelehrtenrepublik" bevölkern. Ihre Werke weisen sie als Verrückte, nicht aber als Irre aus. Der titelgebende Begriff dieses beeindruckenden Buches bildet eigentlich ein Paradox, denn Mulsows anrüchige Geisteshelden teilten meist das Schicksal, an der Pforte der ehrenwerten Gelehrtengesellschaft zurückgewiesen zu werden." FAZ

"Wo liegt bei einem Scharmützel der Geister die Grenze, an der der Witz aufhört, geistreich und pointiert formulierte Einsicht zu sein, um in Scherz, Schabernack, Vulgarität oder Beleidigung umzuschlagen? Dieser Frage rückt Mulsow aus einer Vielzahl von Blickwinkeln zu Leibe." NZZ