Ein altes verwunschenes Haus im Gewerbegebiet vor der Stadt wird zur Zufluchtsstätte einer kleinen Gruppe "geretteter Figuren". Vier Geschwister sind es und zwei ungleiche Liebhaber, die sich eine der Schwestern ins Haus holt. Abgeschirmt von Alltag und Außenwelt entwickelt sich in dieser freiwilligen Isolation ein bald somnambules, bald hellsichtiges Spiel der Gedanken und Verhaltensformen. Was bestimmt unsere Zeit, wie können wir sie bestimmen? Die "Bewußtseinsnovelle" von Botho Strauß fragt - in der Erinnerung an die großen Symbolfindungen der deutschen Literatur von Kleist bis Hofmannsthal - nach dem Bild, das jenseits des Netz-Werks für uns gültig sein könnte.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
So ganz erschließt sich nicht, wie ernst Rezensent Jens Jessen dieses Buch genommen hat, über das er sich immerhin im Aufmacher des Literaturteils einerseits recht belustigt äußert, das ihn andererseits aber auch nicht ganz unberührt gelassen hat. Botho Strauß lässt in seiner Novelle eine von allen psychologischen Wahrscheinlichkeiten befreite "philosophische Großdebatte" führen. Themen sind wie üblich bei Strauß der "Hass auf die Medien", und die "Klage über unsere Gegenwart". Das Problem und die Enttäuschung für Jessen sind dabei, dass Strauß' Gegenrezepte auch nicht die frischesten sind. Hier sieht er vor allem die "verflossenen Ideen der konservativen Revolution", einen "leeren Mystizismus ohne Gott" und einen altbackenen Archaismus" wehen. Aber dann wiederum erkennt er bei Strauß eine Distanzierung sich selbst gegenüber und attestiert ihm, beileibe kein Zeitgeistpädagoge zu sein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Botho Strauß ist ein Violinvirtuose der sirrenden, schwebenden Wörter; sie verzaubern durch ihre Klarheit, so durchsichtig und unheimlich wie das Wasser, in dem man scheinbar mühelos schwimmt. ... Eine Novelle - es sei noch einmal gesagt: von betörend schöner Sprachhöhe - über das Thema des verdrahteten Bewusstseins." Fritz J. Raddatz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 07.10.07 "Der Leser aber kann noch einmal zurückblättern und staunen darüber, was Botho Strauß an eigenwilligen Formulierungen für unsere unfassbare Gegenwart gefunden hat. Wieder einmal." Volker Hage, Der Spiegel, 24.09.07 "Das ist der alte Botho Strauß, wie wir ihn noch nicht gelesen haben: Wie stets der kollektiven Befindlichkeit unserer Zeit auf der Spur, aber voller Selbstironie." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.09.07 "Botho Strauß erinnert wortmächtig an all das, was wir verloren haben." Tilman Krause, Die Welt, 15.09.07 "Botho Strauß lässt hier seinen Gedankenspielen freien Lauf- eine hochgeistige Gesprächsrunde mit überraschendem Ausgang." Volker Hage, Der Spiegel, 24.09.07 "Strauß gestaltet mit großem Geschick die Unterhaltung der fünf merkwürdigen und doch irgendwie "geretteten Figuren". Es geht ihnen um nichts Geringeres als um die Frage, wie sich unser Zeitalter bestimmen lässt. ... Er spart sich die belehrende Rede, weil er über die bewundernswerte Artistik verfügt, seine Vielbelesenheit und seine geistige Offenheit in ein lebendiges Sprachwerk zu verwandeln." Stephan Sattler, Focus, 17.09.07 "'Die Unbeholfenen' ist ein Buch von so grossem Gedankenreichtum und Anspielungspotenzial, dass er sich selbst vor Goethe nicht zu verstecken braucht." Andrea Köhler, Neue Zürcher Zeitung, 08.10.07 "Ein erzromantisches Buch, das Botho Strauß auf der Höhe seines Könnens und subtilen Zeitkritiker zeigt." Die Welt, 06.10.07







