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Menschen sprechen - im Gegensatz zu allen anderen bekannten Lebewesen auf diesem Planeten. Generationen von Wissenschaftlern haben sich an diesem bemerkenswerten Faktum abgearbeitet, Spekulationen über die Herkunft der menschlichen Sprache gibt es viele, aber bis heute keine überzeugende Erklärung. Mit "Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation" gelingt Michael Tomasello ein entscheidender Schritt zur Lösung dieses Rätsels.Gestützt auf reiches empirisches Material aus der Primaten- und Säuglingsforschung und die einflußreichsten Theorien der Sprachphilosophie sowie anhand einer Vielzahl von…mehr

Produktbeschreibung
Menschen sprechen - im Gegensatz zu allen anderen bekannten Lebewesen auf diesem Planeten. Generationen von Wissenschaftlern haben sich an diesem bemerkenswerten Faktum abgearbeitet, Spekulationen über die Herkunft der menschlichen Sprache gibt es viele, aber bis heute keine überzeugende Erklärung. Mit "Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation" gelingt Michael Tomasello ein entscheidender Schritt zur Lösung dieses Rätsels.Gestützt auf reiches empirisches Material aus der Primaten- und Säuglingsforschung und die einflußreichsten Theorien der Sprachphilosophie sowie anhand einer Vielzahl von schlagenden Beispielen aus der menschlichen Alltagskommunikation präsentiert er ein raffiniertes mehrstufiges Modell der Sprachentwicklung in individualgeschichtlicher wie auch artgeschichtlicher Perspektive. Zentrale Gelenkstelle in diesem Modell sind Gesten - Zeigen und Pantomime -, die sich im Zuge der Herausbildung sozialer Kooperation unter Primaten evolutionär entwickelt haben. In diesen Gesten erkennt Tomasello die Urformen der menschlichen Sprache. Um von diesen gestischen Vorformen zu einer komplexen sprachlichen Kommunikation zu gelangen, die dann kulturell kodiert, tradiert und verfeinert werden kann, bedarf es allerdings noch einer weiteren biologisch verankerten, aber exklusiv menschlichen Voraussetzung: einer »psychologischen Infrastruktur geteilter Intentionalität«. Diese sorgt dafür, daß Menschen ihre Wahrnehmungen und Absichten untereinander abstimmen und zum Bezugspunkt ihres gemeinsamen Handelns machen können. Der Mensch spricht, so könnte man sagen, weil er ein genuin soziales Wesen ist.
Autorenporträt
Michael Tomasello, geboren 1950, ist Professor für Psychologie und Neurowissenschaft an der Duke University. Von 1998 bis 2018 war er Co-Direktor des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Für seine Forschungen wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Jean-Nicod-Preis, dem Hegel-Preis der Stadt Stuttgart und dem Max-Planck-Forschungspreis. 2015 erhielt er für sein Gesamtwerk den prestigeträchtigen Distinguished Scientific Contribution Award der American Psychological Association.
Rezensionen
»Tomasello entwirft in seinem Werk eine faszinierende Naturgeschichte der menschlichen Kommunikation und stellt den ehrwürdigen Diskurs über den Ursprung der Sprache auf eine neue Basis. « Jürgen Habermas DIE ZEIT
»Schlüssig und lebendig belegt Tomasello, wie menschliche Kommunikation in diesem Wir-Gefühl gründet, entwicklungsgeschichtlich wie entwicklungspsychologisch.«

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

So richtig Freude hat die Lektüre dieses Buchs dem Rezensent Volker Sommer nicht gemacht. Zu wenig spielerisch geht es ihm zu in diesem Buch des Anthropologen Michael Tomasello. Konnte Sommer, selbst Professor für evolutionäre Anthropologie in London, bei Frans de Waal oder Jane Goodall mit Vergnügen lernen, was Primaten und Menschen trennt bzw. verbindet, so liest er bei Tomasello zu viel Fachterminologie, Wiederholungen, Zusammenfassungen und Primärliteraturzitate. Nicht zuletzt kann Sommer die im Buch entfalteten Thesen einer kooperativen Basis von Kommunikation, der Zurückführung der Sprache auf Gesten und eines spezifisch menschlichen Wir-Empfindens (im Gegensatz zum Menschenaffen) nicht in allen Punkten nachvollziehen. Dass Tomasello fünfzig Jahre Freilandforschung mit Primaten ignoriert und die gedachte oder Laborsituation vorzieht, kann Sommer zum Beispiel nicht verstehen.

© Perlentaucher Medien GmbH