Die Theorie sozialer Systeme erhebt bekanntlich den Anspruch einer einheitlichen Sozialtheorie. Bisher wurde dieses allgemeine Programm jedoch vornehmlich am System der modernen Gesellschaft und an deren Organisationen erprobt. Eine auch nur annähernd gleich entwickelte Erprobung am Mikrobereich der Interaktion unter Anwesenden steht aus. Dieses Mißverhältnis hat zu dem Mißverständnis geführt, die Systemtheorie sei primär oder vielleicht sogar ausschließlich eine Gesellschaftstheorie, die interaktionssoziologisch wenig zu bieten habe. André Kieserling führt vor, daß die Systemtheorie einer mikrosoziologischen Ausarbeitung sowohl fähig ist als auch bedarf. Ziel dieser Arbeit ist nicht so sehr ein Plädoyer für eine Fokalbehandlung; vor allem soll die Entfaltung des psychoanalytischen Verstehensprozesses anhand des Textes verfolgt werden. So kann der Leser miterleben, wie sich das unbewußte Thema zum einen im Behandlungsprozeß entfaltet und wie es sich zum anderen als ein gestaltendes Prinzip in der Abfolge von drei Generationen niedergeschlagen hat. Mit Hilfe der psychoanalytischen Methode wird ein verborgenes Sinngewebe aufgedeckt, das uns ermöglicht, die Phänomene der Textoberfläche in neuer Weise zu verstehen.
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