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Zwei Männer auf einem Diwan: Das Austauschprogramm "West-östlicher Diwan" bringt Schriftsteller aus Deutschland und der arabischen Welt paarweise zusammen, um durch ihr Kennenlernen dem vielbeschworenen 'Kampf der Kulturen' entgegenzuwirken. Joachim Helfer und Rashid al-Daif haben die Aufforderung zum Gespräch ernstgenommen. So entstand ein verblüffendes Buch: Der libanesische Autor schreibt ein Protokoll, dessen Gegenstand sein deutscher Kollege ist - und zwar als Privatperson. Er kommentiert dessen gleichgeschlechtliche Lebensweise, beschreibt Ansichten zu Sexualität, Liebe und Moral, die…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Männer auf einem Diwan: Das Austauschprogramm "West-östlicher Diwan" bringt Schriftsteller aus Deutschland und der arabischen Welt paarweise zusammen, um durch ihr Kennenlernen dem vielbeschworenen 'Kampf der Kulturen' entgegenzuwirken. Joachim Helfer und Rashid al-Daif haben die Aufforderung zum Gespräch ernstgenommen. So entstand ein verblüffendes Buch: Der libanesische Autor schreibt ein Protokoll, dessen Gegenstand sein deutscher Kollege ist - und zwar als Privatperson. Er kommentiert dessen gleichgeschlechtliche Lebensweise, beschreibt Ansichten zu Sexualität, Liebe und Moral, die ihm fremd sind. Der deutsche Autor reagiert darauf mit radikaler Offenheit, schildert die Begegnung aus seiner Sicht und zeigt am Text des libanesischen Kollegen dessen eigene, zwischen Tradition und Moderne hin und her gerissenen Vorstellungen von Männer- und Frauenrollen auf. Am Ende macht der auf beiden Seiten mit dem Mut zur Selbstentblößung geführte Dialog erschreckend deutlich, wie sehr im Verhältnis zwischen Orient und Okzident das Private das Politische ist.
Autorenporträt
Rashid al-Daif, geboren 1945, lebt in Beirut. Sein umfängliches Romanwerk wurde in viele Sprachen übersetzt, auf deutsch liegt der Roman Lieber Herr Kawabata vor.
Joachim Helfer, geboren 1964 in Bonn, aufgewachsen bei Frankfurt, dort 1984 Abitur. Studium (Hauptfach Anglistik) in Hamburg, vor allem aber ausgedehnte Reisen und Aufenthalte in Europa, Afrika, USA. Joachim Helfer lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "Lehrstück west-östlicher Missverständnisse, Neurosen, Phobien, Ängste, Vorurteile" würdigt Stefan Weidner dieses Buch des Berliner Schriftstellers Joachim Helfer und seines libanesischen Kollegen Raschid al-Daif, das aus dem Projekt "West-Östlicher-Diwan" hervorgegangen ist. Dabei geht es darum, deutsche mit im islamischen Kulturkreis beheimateten Schriftstellern zusammen zu bringen. Was im vorliegenden Fall nicht ganz geklappt zu haben scheint. Wie Weidner berichtet, erzählt Raschid al-Daif die Begegnung mit seinem homosexuellen Berliner Kollegen als eine Bekehrungsgeschichte ganz nach orientalischen Geschmack, in der Helfer sich in Beirut in eine Frau verliebt und mit ihr ein Kind gezeugt habe. Für Weidner ein "hochkomisches Kabinettstück" und wahrscheinlich das "schrägste" Buch des Jahres, liest man die Geschichte nur mit einem Minimum an Ironie. Dieses vermochte Helfer, der sich persönlich getroffen fühlte, offenbar nicht, weshalb er darauf bestand, in der vorliegenden Ausgabe al-Daifs Erzählung immer wieder zu unterbrechen und mit kritischen Kommentaren zu versehen. Das Ganze mutet Weidner aberwitzig an. Wüsste man nicht, dass es die beiden Schriftsteller wirklich gibt, konstatiert er, müsste man das Buch für eine "genial fantasierte Erzählkonstruktion" halten. Deutlich ist für ihn: während al-Daif augenzwinkernd mit den Klischees des homophoben arabischen Macho hantiere, erliege Helfer "ohne Ironie den umgekehrten Klischees des postmodernen und metrosexuell aufgeklärten Abendländers über die moralisch und kulturell zurückgebliebenen Araber".

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dieses Buch ist nicht nur schräg, es erweist sich als existentiell und dringend nötig.« Frankfurter Allgemeine Zeitung