Von der Ostsee bis ans Schwarze Meer ist Karl-Markus Gauß gereist auf seiner Suche nach den versprengten Deutschen. Er findet sie in abgeschiedenen Dörfern von urtümlicher Schönheit, in pulsierenden Metropolen wie Vilnius und Odessa.
Er stößt auf Gemeinschaften, die über die Jahrhunderte ihre eigentümliche Lebenskultur bewahrt haben, herausgefordert und bedroht durch Faschismus, Stalinismus und die europäische Wende. Schon längst taugen sie nicht mehr für das einst gängige großdeutsche Pathos - und doch erlebt Karl-Markus Gauß unter ihnen Wundersames, Trauriges und Unerwartetes. Er erzählt uns Geschichten voller Melancholie und Aberwitz, von zähem Beharren und beeindruckender Anpassungskraft.
Er stößt auf Gemeinschaften, die über die Jahrhunderte ihre eigentümliche Lebenskultur bewahrt haben, herausgefordert und bedroht durch Faschismus, Stalinismus und die europäische Wende. Schon längst taugen sie nicht mehr für das einst gängige großdeutsche Pathos - und doch erlebt Karl-Markus Gauß unter ihnen Wundersames, Trauriges und Unerwartetes. Er erzählt uns Geschichten voller Melancholie und Aberwitz, von zähem Beharren und beeindruckender Anpassungskraft.
»Gauß erzählt die Geschichte der 'versprengten Deutschen' auf seine Weise, mit Empathie und Ironie: Das letzte Kapitel einer mit Schrecken zu Ende gegangenen Kolonialgeschichte ist eine Sammlung höchst widersprüchlicher, tragischer wie skurriler Geschichten, die von Krieg, Deportation und Vertreibung handeln, von Zwangsassimilation und Entwurzelung.« Katharina Döbler Die Zeit
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Einen "unermüdlichen Stenograf des Peripheren" erblickt Rezensentin Sabine Berking in Karl-Markus Gauß, der seit vielen Jahren die Grenzregionen Europas bereist, um die dortigen Minderheiten zu besuchen. Seine Bücher wecken bei ihr das Gefühl, "zum Voyeur eines kulturellen Exodus zu werden". Zugleich versteht sie sie als "Warnrufe": Vielfalt und Toleranz in der Gegenwart könne nur praktizieren, wer mit dem Erbe der Vergangenheit sorgsam umgehe. Das gerät nach Ansicht Berkings oft in Vergessenheit, so wie auch die deutschen Minderheiten in Osteuropa, denen sich Gauß im vorliegenden Buch widmet. Die Namen von Landschaften wie Bessarabien, die Zips, Transsylvanien oder das Memelland sind zu ihrem Bedauern heute ebenso vergessen wie Geschichte der Menschen, die diese Grenzländer bewohnten. Gerne folgt Berking dem Autor auf seiner Reise durch diese Gebiete. Sie berichtet über Kudrjawka, einen "Ort ohne Geschichte und ohne Zukunft, Höllenheimat für eine rußlanddeutsche Restmasse", über die Schicksal der "Wolfskinder" in Litauen und über die Zips, ein Gebiet im Osten der Slowakei. "Ins Gauß-Archiv der 'sterbenden Europäer'", befindet Berking nicht ohne Wehmut, "sind nun auch die deutschen Minderheiten Osteuropas aufgenommen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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