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Die Verwandlung der Dinge - eine nostalgische Zeitreise durch die rasante technische Entwicklung des Alltags
Fasziniert begibt sich Bruno Preisendörfer auf die Spur der Philosophie der Alltagsgegenstände - und dessen, was diese mit den Menschen, die sie bedienten, mach(t)en.
1963, als der Erstklässler Bruno Preisendörfer aufgeregt seinen ersten Schulweg antrat, da hing an seinem Schulranzen noch ein Wischläppchen für seine Schiefertafel, gerechnet wurde mit Stift und Rechenschieber, Musik hörte man im Radio oder auf Schallplatte. Nur 14 Prozent der bundesrepublikanischen Bevölkerung…mehr

Produktbeschreibung
Die Verwandlung der Dinge - eine nostalgische Zeitreise durch die rasante technische Entwicklung des Alltags

Fasziniert begibt sich Bruno Preisendörfer auf die Spur der Philosophie der Alltagsgegenstände - und dessen, was diese mit den Menschen, die sie bedienten, mach(t)en.

1963, als der Erstklässler Bruno Preisendörfer aufgeregt seinen ersten Schulweg antrat, da hing an seinem Schulranzen noch ein Wischläppchen für seine Schiefertafel, gerechnet wurde mit Stift und Rechenschieber, Musik hörte man im Radio oder auf Schallplatte. Nur 14 Prozent der bundesrepublikanischen Bevölkerung hatten ein Telefon - die Preisendörfers gehörten nicht dazu; einen Fernseher gab es bei ihnen daheim auch nicht und auch keine Schreibmaschine, mit der man z. B. das Manuskript zu diesem Buch hätte schreiben können.

Heute hat fast jedes über zwölfjährige Mitglied einer Durchschnittsfamilie ein eigenes Smartphone oder Tablet, mit dem man telefonieren, fotografieren, schreiben, googeln, chatten, streamen und mailen kann.

Mit einer Mischung aus Irritation, Faszination und verschmitztem Staunen lässt Preisendörfer in Die Verwandlung der Dinge die rasante technologische Entwicklung Revue passieren, die seinem persönlichen Alltag im Laufe weniger Jahrzehnte widerfuhr. Manchmal mit ein wenig Nostalgie, immer aber mit Neugier und dem Bewusstsein, dass auch jede Zukunft nur allzu bald ihre Vergangenheit hat. Mit wachem Blick und stilistischer Raffinesse beleuchtet er, was die jeweiligen Kulturtechniken mit ihren Benutzern machten und wie sie sich auf das jeweilige Sozialgefüge auswirken - vom gemeinsamen Fernsehgucken bis zum erbitterten Kampf um das einzige Telefon.
Autorenporträt
Bruno Preisendörfer ist freischaffender Publizist und Schriftsteller mit eigener Internetzeitschrift (www.fackelkopf.de). Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, u.a.: 'Die letzte Zigarette', 'Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben' und 'Die Verwandlung der Dinge. Eine Zeitreise von 1950 bis morgen'. Seine beiden Bücher 'Als Deutschland noch nicht Deutschland war. Reise in die Goethezeit' und 'Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit' waren SPIEGEL-Bestseller. Letzteres wurde zudem mit dem NDR-Sachbuchpreis ausgezeichnet. 
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Das Grundproblem vieler historischer Bücher besteht darin, dass ihre Autoren zwar unglaublich viel wissen, dieses Wissen jedoch kaum in sprachlich ansprechender Form zu vermitteln verstehen. Dieses Problem hat Bruno Preisendörfer nicht. Seine letzten beiden Bücher, in denen er uns auf Reisen in die Goethe- und die Lutherzeit mitgenommen hat, sind nicht umsonst zu kleinen Bestsellern geworden. Dieses Mal reist der Autor in seiner "Zeitreise von 1950 bis morgen" nicht ganz so weit in die Vergangenheit, was den Vorteil hat, dass die meisten seiner Leser jede Menge Wiedererkennungseffekte haben. Ob es das Wählscheibentelefon ist oder die LP, ob Preisendörfer über den Weg vom klobigen TV-Gerät zum Online-Streaming schreibt oder ob es um die Medien geht, mit denen wir Texte verfassen und rezipieren: Immer weiß der Historiker launig, jedoch trotzdem wissenschaftlich exakt zu erzählen, immer hat der Leser einen überraschenden Erkenntnisgewinn in Verbindung mit Spaß an der Lektüre. Preisendörfer führt uns die Verwandlung der Dinge so plastisch vor Augen, dass wir ebenfalls zu begreifen beginnen, wie die Dinge auch uns und unseren Geist verwandeln. Tempora mutantur, nos et mutamur in illis: Dieses Buch ist die beste Illustration dieses ewig gültigen Satzes.

© BÜCHERmagazin, Carsten Tergast (ct)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Oliver Jungen lobt die Akkuratesse, mit der sich der Kulturwissenschaftler Bruno Preisendörfer nach dem 20. Jahrhundert umdreht. Nicht weniger als eine Mediengeschichte des vergangenen Jahrhunderts kommt dabei laut Jungen heraus, wenn der Autor Instrumente des Schreibens, Hörens, Sehens und Fernsprechens thematisiert. Auch wenn es Jungen manche Erklärung (zum VHS-Rekorder etwa) allzu kleinteilig findet und nicht jedes Verschwinden (Neckermann, Commodore Rechner) zusammen mit dem Autor beweinen möchte, an der ein oder anderen Kuriosität kann er sich doch erfreuen. Vor allem der Optimismus des Autors sogar angesichts von Handy-Socken und Belfies scheint ihm ansteckend.

© Perlentaucher Medien GmbH
Keine Frage, dieses Buch ist höchst unterhaltsam und doch weit mehr als bloß unterhaltsam. Marcel Proust musste ein Gebäck auf der Zunge zergehen lassen, um seine Kindheit wiederzufinden. Wir haben Bruno Preisendörfer. Historiker rekonstruieren eine Geschichte, die so niemand erlebt hat. Preisendörfer erinnert an Dinge, die wir alle mal gekannt hatten, die aber der Fortschritt nach und nach durch neue Dinge ersetzt hat und die dann nach einiger Zeit auch wieder verschwanden. Walter van Rossum Deutschlandfunk