Elvira ist die lebensfrohe steinreiche Erbin eines Weinguts, die als Bankkauffrau Karriere gemacht hat, Kesselring ein (pensionierter) Oberstudiendirektor, ein musischer Mensch, dessen Tage mit Malerei, Musik und Kulturfragen ausgefüllt sind. Er erträgt seit Jahrzehnten die sadistischen Angriffe seiner Gattin, die sich damit für seine Missachtung und Teilnahmslosigkeit rächt, sogar durch ihre eigene Verwahrlosung. Als es Kesselring unerträglich wird, beschließt er, seine Frau bei einer Bergwanderung tödlich abstürzen zu lassen. Doch sie überlebt offenbar den Anschlag, bleibt jedenfalls seit der Tat verschwunden. Nun spürt Kesselring ihre Macht: Sein Konto ist gesperrt, die herrschaftliche Villa Luise, die sie zusammen bewohnten und die nun eine immobile Hauptrolle übernimmt, wird durch neue Schlösser für ihn nicht mehr zugänglich. Er nimmt mit einer Arbeiterbehausung über dem Kelterhaus vorlieb, im Blick immer die Villa, die er bis in jedes kleinste Detail kennt und liebt, als hätte er sie selbst gebaut. Jetzt findet er Gelegenheit, das Haus als gemeinsames Reservat, das Elvira und er mit sichtbaren und unsichtbaren Lebenszeichen geprägt haben, zu begreifen. Er ahnt, dass er nur in seiner Welt gelebt hat, wenig von seiner Frau weiß und nicht mal die attraktive Nachbarin kennt, neben der er seit Jahrzehnten wohnt.
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