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Susanne tröstet sich immer mit der Vorstellung vom Leben mit einem Mann, mit dem sie nur kurz zusammen war. Ein unkompliziertes, ein konkretes Leben, mit Zeit für Liebkosungen, sie gehen zur Arbeit, haben Kinder. Und es ist kein Verbrechen, von Familienfesten zu träumen ... Doch diese Vorstellung mündet stets in ein schreckliches Schlussbild: Sie sieht sich selbst weinen angesichts all dieses Glücks, in dem es so gar keinen Zweifel gibt.Ein einziges Mal hatte sie zu ihm gesagt: »Kim, ich verlasse dich, ich weiß nicht, ob ich dich liebe.« - »Komm mir nicht mit deinen Klischees«, hatte er geantwortet, und das war wohl auch der Grund, weshalb sie blieb.…mehr

Produktbeschreibung
Susanne tröstet sich immer mit der Vorstellung vom Leben mit einem Mann, mit dem sie nur kurz zusammen war. Ein unkompliziertes, ein konkretes Leben, mit Zeit für Liebkosungen, sie gehen zur Arbeit, haben Kinder. Und es ist kein Verbrechen, von Familienfesten zu träumen ... Doch diese Vorstellung mündet stets in ein schreckliches Schlussbild: Sie sieht sich selbst weinen angesichts all dieses Glücks, in dem es so gar keinen Zweifel gibt.Ein einziges Mal hatte sie zu ihm gesagt: »Kim, ich verlasse dich, ich weiß nicht, ob ich dich liebe.« - »Komm mir nicht mit deinen Klischees«, hatte er geantwortet, und das war wohl auch der Grund, weshalb sie blieb.
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Autorenporträt
Helle Helle, geboren 1965, debütierte 1993 mit Eksem pel på liv (Beispiele von Leben), es folgten u. a. die Romane Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann (2002, dt. 2012), Rødby - Puttgarden (2005; dt. 2010) und Färsen insel (2008, dt. 2015). Ihre Bücher wurden bislang in achtzehn Sprachen übersetzt und sie wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Lynge bei Sorø. Weitere Informationen zu Helle Helle auf www.hellehelle.net.

Flora Fink, geboren 1980, studierte Nordische Philologie und schrieb ihre Magisterarbeit über das Werk Helle Helles. Sie übersetzte Helles Romane Rødby - Puttgarden, Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann und Färseninsel ins Deutsche.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Vorsicht vor der Oberfläche, warnt Sandra Kerschbaumer, die in den Texten der dänischen Autorin Helle Helle das Unbehagen darunter spürt. So unspektakulär und detailliert sich die Autorin mit den alltäglichen Realitäten befasst (hier etwa die Großküche eines Krankenhauses, in der die Protagonistin arbeitet), mit Kaffee und Einkauf und Verkehrsmitteln, erläutert Kerschbaumer den Dreh des Textes, so gut erschließt sich für den aktiven, aufmerksamen Leser das Innenleben der Figuren, psychische Räume. Dass die Autorin damit auf subtile Art Gesellschaftskritik übt, Geschlechterrollen und Sehnsüchte thematisiert, weiß die Rezensentin zu schätzen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Helles Stil ist schlicht und klar wie ein Stuhl von Arne Jacobsen, und schlicht und klar ist auch, wozu sich die vielen Details am Ende zusammensetzen: zu einer Geschichte über das Werden und das Vergehen.« Verena Mayer / Süddeutsche Zeitung »Natürlich ist der neue Roman von Helle Helle auch ein Gesellschaftsbild. So wird sie in ihrer Heimat gelesen - als Stimme einer Generation, die lange einen Überdruss am skandinavischen Wohlfahrtsstaat empfindet.« Sandra Kerschbaumer / Frankfurter Allgemeine Zeitung »Vorstellungen, Illusionen, Vermutungen und Tagträume sind das Einzige, was Helle Helle Werk für Werk ihren Figuren an Geist und Tiefe belässt. Sie könnten aus einem strengen Lehrbuch des Lebens stammen, auch wenn sich die Autorin jeden Kommentar versagt. Wir verstehen auch so, und die Welt, die sie gestaltet, hat etwas beinahe Exemplarisches.« Verena Stössinger / NZZ am Sonntag »Helle Helles Buch ist in diesen tragisch-absurden Zügen voll komischer oder humoristischer Pointen, und am Ende zieht man den Hut vor ihrer durchdachten Arbeit, in der nichts dem Zufall überlassen wird - ganz im Gegensatz zu dem, was Helles Figuren manchmal widerfährt, das sie aber nicht zu nutzen wissen.« Peter Urban-Halle / Neue Zürcher Zeitung »Ihr einfacher, kommentarloser Stil täuscht: Helle Helle folgt den Personen wie mit Kamera und Mikro und zeigt in dieser von ihr minimalistisch verknappten Authentizität trotzdem das Wesentliche.« Ellen Pomikalko / BuchMarkt »Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag. Den hat man die ganze Zeit im Hinterkopf, will ihn sich erklären. Als ob alles im Leben eine konkrete Ursache haben müsste. Hat es aber nicht.« Irmtraud Gutschke / neues deutschland »Man sollte und kann Helle Helle sehr gut lesen, weil sie eine Meisterin der Beiläufigkeit ist ... Es lohnt sich also, diese Autorin zu entdecken.« Johan Schloemann / Süddeutsche Zeitung…mehr