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Europa steht wieder am Scheideweg. Robert Menasse erklärt und verteidigt die europäische Idee, lädt aber auch dazu ein, die systemischen Widersprüche der Union zu kritisieren und zu überwinden.
1945 stoßen Visionäre ein epochales Friedensprojekt an, Grenzen fallen, der Nationalismus weicht der Kooperation - Europa bekommt eine zweite Chance. Doch dieses Projekt könnte schon bald Geschichte sein. Demokratische Defizite führen zu Protest. Mannigfaltige Krisen machen den Menschen Angst. In vielen Mitgliedstaaten erstarkt ein neuer Nationalismus. Wie wird die Welt von morgen aussehen?
Robert
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Produktbeschreibung
Europa steht wieder am Scheideweg. Robert Menasse erklärt und verteidigt die europäische Idee, lädt aber auch dazu ein, die systemischen Widersprüche der Union zu kritisieren und zu überwinden.

1945 stoßen Visionäre ein epochales Friedensprojekt an, Grenzen fallen, der Nationalismus weicht der Kooperation - Europa bekommt eine zweite Chance. Doch dieses Projekt könnte schon bald Geschichte sein. Demokratische Defizite führen zu Protest. Mannigfaltige Krisen machen den Menschen Angst. In vielen Mitgliedstaaten erstarkt ein neuer Nationalismus. Wie wird die Welt von morgen aussehen?

Robert Menasse erklärt und verteidigt die europäische Idee, lädt aber auch dazu ein, die systemischen Widersprüche der Union zu kritisieren und zu überwinden. Die Alternative ist nicht kompliziert: Entweder gelingt das historisch Einmalige, nämlich der Aufbau einer nachnationalen Demokratie, oder es droht ein Rückfall in das Europa der Nationalstaaten. Das wäre eine weitere Niederlageder Vernunft - mit den Gefahren und Konsequenzen, die uns aus der Geschichte nur allzu bekannt sein sollten.
Autorenporträt
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den »Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb«. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre – zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie – an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über: Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.
Rezensionen
»Niemand schrieb und schreibt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur so leidenschaftlich über die EU wie der 1954 in Wien geborene Schriftsteller.« Katharina Teutsch Frankfurter Allgemeine Zeitung 20240620

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Eine schöne Welt malt Robert Menasse in seinem neuen Buch durchaus aus, aber, fragt sich Rezensent Konstantin Johannes Sakkas, wen adressiert er mit dieser Vision? Ein weiteres Mal beschäftigt sich Menasse in diesem Essay mit seinen Leib- und Magenthemen, den Schrecken des Nationalismus und ihrer möglichen Überwindung in Gestalt der Europäischen Union. Das postnationalistische Projekt Europas, lesen wir weiter, schließt ihm zufolge nicht an ein Nation building nach Art der USA an, von außenpolitischer Aggression unterfüttert, sondern an den Vielvölkerstaat der Habsburgermonarchie. Sakkas hat das alles schon öfter bei Menasse gelesen, was ihn an der Schrift stört, ist jedoch nicht der fehlende Neuigkeitswert, sondern die Weigerung des Autors, sich mit Realitäten auseinander zu setzen. Denn anders als für Menasse sind für viele Menschen in Europa nationale Identitäten keine Fiktionen, sondern Teil ihrer Lebensrealität, Menasse gehört als Weltbürger zu einer elitären Minderheit. Die formalen Vorschläge, die Menasse unterbreitet und die auf eine Abschaffung des nationalen in der EU hinauslaufen, kranken in den Augen des Rezensenten jedenfalls daran, dass in der Lebensrealität vieler Menschen die Nation wie auch andere identitäre Kategorien nach wie vor quicklebendig sind. Insofern, so der Tenor der Besprechung, hat Menasse hier ein Buch geschrieben, das sich der realen Situation, in der wir uns befinden, schlicht nicht stellt.

© Perlentaucher Medien GmbH
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