22,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 3-5 Tagen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Witwe ist keine der vier Frauen, von denen hier erzählt wird. Dazu wären sie vielleicht auch noch zu jung. Aber zu Witwen fehlen ihnen vor allem die Männer. Nur die eine, Penny, war verheiratet. Ist verheiratet? Der Mann ist verschwunden, und so lebt sie mit Sohn und Schwiegereltern abgelegen am Moselstrand zwischen Weinbergen. Nicht allein, ihre drei Freundinnen (Beatrice, Dodo und Laura) sind ihr von Berlin in die Provinz gefolgt. Die vier haben sich gut eingerichtet, jede für sich, im Leben, im Warten. Aber worauf? Also beschließen sie eines Tages, große Fahrt zu machen, aufzubrechen. Sie…mehr

Produktbeschreibung
Witwe ist keine der vier Frauen, von denen hier erzählt wird. Dazu wären sie vielleicht auch noch zu jung. Aber zu Witwen fehlen ihnen vor allem die Männer. Nur die eine, Penny, war verheiratet. Ist verheiratet? Der Mann ist verschwunden, und so lebt sie mit Sohn und Schwiegereltern abgelegen am Moselstrand zwischen Weinbergen. Nicht allein, ihre drei Freundinnen (Beatrice, Dodo und Laura) sind ihr von Berlin in die Provinz gefolgt. Die vier haben sich gut eingerichtet, jede für sich, im Leben, im Warten. Aber worauf? Also beschließen sie eines Tages, große Fahrt zu machen, aufzubrechen. Sie mieten sich einen Wagen und suchen per Anzeige jemanden, der sie fährt. Wohin? An die Quelle, an den Ursprung, zurück. Dass sie unterwegs dahin eine Panne haben, wird zu unserem Glück. Und zum Glück ihres Chauffeurs, der auch etwas vermisst, nur nicht das, was er zurückgelassen hat: Zierfische mit den Namen von Philosophen. Die vier beginnen zu erzählen, ihm, den anderen, sich selbst, und sie erzählen wie im Rausch: herzzerreißend, vergnüglich und vergnügt, doch ungeschminkt ehrlich und schonungslos.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
geboren 1955 in Niederlahnstein, Rheinland-Pfalz, studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York, lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Für die Romane Unter der Hand (2013) und Die Witwen (2016) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Einfühlsam und lebensklug, mit Verve und Ironie geht Dagmar Leupold ans Werk in ihrem Abenteuerroman "Die Witwen". Der Titel täuscht. Zumindest was den Familienstand der vier Heldinnen betrifft. Ihre Männer sind nicht verblichen, aber entschwunden. Unterwegs, in der Zweisamkeit, sind sich die Frauen selbst abhandengekommen. Freundinnen seit Berliner Schultagen, finden sie einander an der Mosel wieder, im stillen Steinbronn. Jede hat ihr Auskommen, doch Pragmatik ist kein Schutzwall gegen sinnliches Verlangen. Gegen jene Urgewalt, vergleichbar dem Schlammgeruch des Flusses. Und so bricht das Quartett auf, buchstäblich gegen den Strom. Im Fiat Ulysse, chauffiert von einem kauzigen Privatgelehrten, reist man zu den Mosel-Quellen in den Vogesen. Ad Fontes! Transnational ist die Route, wach und empfindsam der Trupp. Man sinniert über Grenzen und Kriege, über die Zeit und den Zeitgeist, über verratene Ideale - oder über semantische Feinheiten: Der Franzose sagt Gastzimmer, der Deutsche Fremdenzimmer. "Sprache schafft Fakten", - und Leupold das Kunststück, diesen Themenrucksack in die Schwerelosigkeit zu hieven wie einen Ballon. Aus luftiger Höhe wird dann klar: Irreversibel wie der Lauf der Moselwasser sind auch die Lebensläufe.

© BÜCHERmagazin, Ingeborg Waldinger (wal)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als Buch, das die Weiblichkeit ehrt und Geruhsamkeit fördert, empfiehlt Meike Fessmann mehr oder weniger überschäumend Dagmar Leupolds Roman "Die Witwen". Er erzählt die Geschichte von vier Frauen, keine von ihnen Witwe, die zur Wendezeit aus dem lebhaften Berlin an die ruhige Mosel ziehen. Weil das Leben da letzten Endes aber doch ein wenig zu geruhsam vor sich hinplätschert, entschließen sich die vier zu einem Abenteuer. Sie heuern den Philosophen Benedikt als Chauffeur an und machen sich im Fiat Ulysse auf die Reise, immer der Mosel entlang. Leupold erzählt beflissen von Frauen, die zufrieden sind. Genügsamkeit zieht sich als Motiv durch den Roman, die weibliche Bodenständigkeit und Zuversicht wird auf ein Podest gehoben. Zwar manchmal etwas ins Prätentiöse abgleitend, wie Feßmann findet, macht Leupold doch vieles richtig in ihrem neuen Buch.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Mitreißend und durchaus vergnüglich erzählt Dagmar Leupold von Schicksalen und großen Gefühlen und davon, wie die Vergangenheit die Gegenwart durchdringt.« Christel Freitag / NDR