Als im Jahr 1603 der junge schottische Schneider William Lithgow unter dem Fenster seiner Liebsten singt, schneiden ihm deren Brüder beide Ohren ab. Da bricht er in den Orient auf, wo unter dem Turban der Verlust der Ohren nicht auffällt. Seine drei »leidvollen Wanderungen« führen ihn bis nach Arabien und Nordafrika, ein oft unfreiwillig komischer Erzähler, dem bei seinen Reisen vor allem eins fehlt: das Talent dazu.
Erstmals auf Deutsch, mit einem ausführlichen Nachwort von Roger Willemsen
Erstmals auf Deutsch, mit einem ausführlichen Nachwort von Roger Willemsen
" Es gefiel ihm nicht nur durchaus gar nichts, was er sah und traf, sondern es missfiel ihm alles . . . Seine Galligkeit war unersättlich."
Franz Blei
Franz Blei
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein " Meisterwerk der frühen Reiseliteratur" erblickt Wolfgang Schneider in William Lithgows 1632 erschienenem Bericht über seine "wundersamen Irrfahrten", der endlich in deutscher Übersetzung und jetzt auch als gekürzte Hörfassung vorliegt. Das von Georg Deggerich übersetzte und von Roger Willemsen herausgegebene Werk ist für ihn ein mitreißender Abenteuerroman, ein wichtiges historisches Dokument und Kuriosum zugleich. Der Bericht - Lithgow legte auf drei Reisen durch Europa, Nordafrika und Vorderasien 36.000 Meilen zurück - scheint ihm wegen seiner temperamentvollen Art bestens für eine Hörfassung geeignet. Der schimpfend durch die Welt ziehende Autor hat für ihn etwas von Thomas Bernhard. Er lobt ihn als "scharfen Beobachter" und attestiert ihm Witz, klaren Verstand und "Sinn für Situationskomik", die im Hörbuch gut zur Geltung kämen. Gefallen hat Schneider auch die Lesung von Roger Willemsen, der hier "ruhig und eindringlich" vortrage.
© Perlentaucher Medien GmbH
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