In der Geschichtswissenschaft lässt sich in den vergangenen Jahren eine Hinwendung zu Fragen der Zeitlichkeit beobachten. Insbesondere Zukunftsentwürfe erfahren dabei große Aufmerksamkeit: Sie stellen für Historiker eine Möglichkeit dar, sich historischen Systembrüchen aus ganz neuen Perspektiven zu nähern. Denn die klassische Geschichtsschreibung tendiert dazu, die Vergangenheit als Vorlauf der Gegenwart zu betrachten; verworfenen oder nicht umgesetzten Ideen und Projekten schenkt sie dagegen nur wenig Beachtung. Bei der Analyse von vergangenen Zukunftskonzepten besteht der Ertrag also nicht in geschlossenen Geschichtsbildern, sondern in der Auflösung des historischen Wandels in eine Pluralität von Geschichtserzählungen.
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"'Die Zukunft des 20. Jahrhunderts' [liefert] wertvolle Anregungen für die weitere Erschließung vergangener Zukünfte und ebenso ein Zwischenfazit bisheriger Forschungsanstrengungen, die eindrücklich nicht nur die Bedeutung vergangener Zukunft für die vergangene Gegenwart, sondern auch für die gegenwärtige Sicht auf die Vergangenheit und die noch unvergangene Zukunft hervorheben." Anton Guhl, H-Soz-Kult, 04.09.2017







