Von synthetischen Giftstoffen in unseren Körpern über neu entfesselte Naturgewalten bis hin zur Erforschung der Unsterblichkeit: Nathaniel Richs Reportagen zeichnen ein eindrucksvolles Panorama unserer hochtechnisierten Welt. Wie unheilvoll menschliches Wirken und Natur miteinander verflochten sind, erleben wir, wenn Rich spannend wie in einer True-Crime-Novel von einer Stadt in den USA erzählt, die gegen einen Chemiekonzern und dabei buchstäblich um Leben und Tod kämpft. Weniger apokalyptisch und vielmehr futuristisch wirkt die Begegnung mit einem Koch aus Illinois, der sich als einer der Ersten auf die Züchtung von Laborfleisch verlegt hat. Und wie Science-Fiction liest sich die Geschichte eines weißen Kaninchens, das genetisch so verändert wurde, dass sein Fell grün fluoresziert, was die Frage aufwirft, ob wir uns nicht schon längst, als Schöpfer der Natur, zu neuen Göttern aufgeschwungen haben.
Nathaniel Rich führt uns fesselnd und mit großer erzählerischer Kraft eine Welt vor Augen, wie wir sie noch nicht gesehen haben - und die doch nichts ist als die pure Gegenwart.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Nathaniel Rich führt uns fesselnd und mit großer erzählerischer Kraft eine Welt vor Augen, wie wir sie noch nicht gesehen haben - und die doch nichts ist als die pure Gegenwart.
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Nathaniel Rich ist ein hervorragender Reporter, daran lässt Rezensent Burkhard Müller keinen Zweifel, alle Stücke in diesem Band sind gut geschrieben und bestens recherchiert. Trotzdem hat Müller Schwierigkeiten mit dem Buch, das durch seinen Titel auf eine Höhe gerissen werde, der nur selten standhalte. Zum Beispiel erzähle Rich von Wandertauben, die einst zu Milliarden die Welt bevölkerten und bis 1914 komplett vom Menschen ausgerottet wurden. Aber sollte man sie nun genetisch wiederbeleben? Käme dabei eine Lazarus-Spezies oder eher eine Zombie-Art heraus? Auch am Beispiel der Sümpfe Louisiana dekliniere Rich sehr nachvollziehbar durch, wie der Mensch durch gezielte Eingriffe in die Natur selbst verschuldete Desaster wieder gut machen könnte. Doch selbst in diesen Geschichten, die Müller für die besten des Bandes hält, fehlt ihm das Gespür für die Melancholie, die einer zweiter Schöpfung innewohnt, da sie auf einer "existenziellen Negation" basiere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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