Nachdenken, miteinander reden, die Welt sehen und einfach nur da sein. Das hat sich Shep für den Rest seines Lebens vorgenommen. Nach so vielen Jahren will er endlich seinen Job und die Staus auf dem Brooklyn-Queens-Expressway, all den Ärger des Alltags hinter sich lassen. Die knappe Million Dollar aus dem Verkauf seiner Firma soll diesen Traum Wirklichkeit werden lassen. Doch da teilt ihm seine Frau Glynis eine bestürzende Nachricht mit sie ist schwer krank, und Shep wird vermutlich all sein Geld brauchen, um sie nicht für immer zu verlieren. Mit Präzision und Anteilnahme beschreibt Lionel Shriver den tiefgreifenden Wandel einer Ehe, in der eine lebensbedrohliche Krankheit auch eine Chance für neue Zärtlichkeit, Nähe und sogar funkelnden Humor bietet. Ein literarischer Pageturner, dessen Kern nicht zuletzt die tragische Frage ist: Wie viel ist uns ein Menschenleben wert?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Franziska Sperr zollt der amerikanischen Autorin Lionel Shriver Respekt dafür, so große Themen wie das amerikanische Gesundheitssystem, Selbstmord, Sterbehilfe oder Altenversorgung anzupacken. Es geht in diesem Roman um einen Familienvater, der Aussteigerträume hegt, bis er erfährt, dass sein dafür unter großen persönlichen Opfern angespartes Geld für die schwere Erkrankung seiner Frau draufgehen wird, erklärt die Rezensentin. Die Genauigkeit, die die Autorin bei der minutiösen Beschreibung der physischen Phänomene des Krankheitsverlaufs aufwendet, lässt Sperr offenbar mehr erfahren als ihr lieb ist. Demgegenüber moniert sie die Charakterzeichnung der Figuren und die Darstellung ihres Seelenlebens als sträflich vereinfacht und viel zu grob. Dass dann auch in der Übersetzung ins Deutsche mehr und mehr Schnitzer auftauchen, verstärkt das Missvergnügen der Rezensentin, und sie ist sich noch nicht einmal sicher, ob die sprachlichen Missgriffe wirklich alle der Übersetzerin Monika Schmalz anzulasten sind.
© Perlentaucher Medien GmbH
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