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Entstanden in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts aus der historischen Semantik und als Nebenschauplatz einer programmatisch orientierten Untersuchungs- und Reflexionskultur hat sich die Begriffsgeschichte in den epistemologischen Bedingungen der siebziger und achtziger Jahre beinahe unbemerkt zum dominanten Paradigma der Geisteswissenschaften in Deutschland entwickelt. Unter der Dominanz der Hermeneutik und des neo-historischen Stils liess sich sogar - mindestens im Stil einer provozierenden Geste - der maximalistische Anspruch vertreten, dass Begriffsgeschichte deckungsgleich sei mit jener…mehr

Produktbeschreibung
Entstanden in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts aus der historischen Semantik und als Nebenschauplatz einer programmatisch orientierten Untersuchungs- und Reflexionskultur hat sich die Begriffsgeschichte in den epistemologischen Bedingungen der siebziger und achtziger Jahre beinahe unbemerkt zum dominanten Paradigma der Geisteswissenschaften in Deutschland entwickelt. Unter der Dominanz der Hermeneutik und des neo-historischen Stils liess sich sogar - mindestens im Stil einer provozierenden Geste - der maximalistische Anspruch vertreten, dass Begriffsgeschichte deckungsgleich sei mit jener historischen Arbeit schlechthin, welche nicht unter den Verdacht philosophischer Naivität fiele.
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Autorenporträt
Hans Ulrich Gumbrecht wurde 1948 in Würzburg geboren. Er studierte Romanistik, Germanistik, Philosophie und Soziologie in München, Regensburg, Salamanca (Spanien) und Pavia (Italien). Nach seiner Habilitation 1974 war er von 1975 - 1982 Professor in Bochum und von 1983 - 1989 an der Universität in Siegen. Er nahm Gastprofessuren an zahlreichen ausländischen Universitäten wahr; u. a. am College de France. Seit 1989 ist er Professor für Komparatistik an der Universität Stanford. Gumbrecht ist Mitherausgeber der Grundrisse der romanischen Literaturen des Mittelalters, Figurae - Readings in Medieval Culture, Writing Scene, und Espaces Metisses und schreibt regelmäßig für die F rankfurter Allgemeine Zeitung und für Merkur - Zeitschrift für europäisches Denken.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit diesem Buch blättere Hans-Ulrich Gumbrecht noch einmal das Kapitel Begriffsgeschichte auf, um es "historisch zu erledigen", konstatiert Rezensent Stephan Schlak nach Lektüre des Bands "Dimensionen und Grenzen der Begriffsgeschichte". Neu sind die hierin versammelten Texte nicht, es sind Gumbrechts Studien zu politischen und ästhetischen Grundbegriffen wie "Moderne", "Postmoderne" und "Philosophie" oder "Stil", "Ausdruck" und Maß". Am meisten Interesse weckt deshalb bei Schlak das Vorwort, das er mit dem Attribut "originell" belegt. Denn hier herrsche der "Sound der Sentimentalität": Die Begriffe, einst in Gumbrechts eigenen Worten "Pyramiden des Geistes", konnten ihr Versprechen nicht einlösen. Kurios mutet dem Rezensenten allerdings die Wehmut an, mit der sich Gumbrecht nun in einen Zustand "intellektueller Unschuld" zurücksehne, für dessen Naivität er einst die Herren der Hermeneutik gnadenlos gescholten habe. Auch dass Gumbrecht inzwischen auf "Formzwang und Maßideal" statt auf "allzu viel Sinn und theoretische Grübelei" setze, gibt Stephan Schlak Rätsel auf.

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