Im Zeitalter des Internets und der elektronischen Überwachungsanlagen ist Wyatt kaum noch konkurrenzfähig. Er muss die Ansprüche zurückschrauben und sich mit Klein-Klein begnügen. Ein Juwelenjob erscheint da ganz nach seinem Geschmack - nichts Extravagantes, nichts Undurchschaubares, bis auf die Tatsache, dass es Eddie Oberins Job ist und nicht nur Oberin darauf besteht, bei dem Überfall mitzumischen, sondern auch seine Exfrau Lydia Stark, von der das Insiderwissen stammt. Wyatt arbeitet lieber allein, gibt aber grünes Licht, denn sein Plan ist wie immer akribisch vorbereitet. Doch keiner ahnt, dass die ins Visier genommenen Juweliere von ihrem französischen Cousin Alain Le Page mit in Europa gestohlenen Uhren und Schmuck versorgt werden, die sie in Australien mit ihrer legalen Ware tarnen.Disher zeigt eine moralisch verkommene Welt voller Niedertracht und Gemeinheit, wo blindes Vertrauen mit einem Kopfschuss belohnt wird, eine Gesellschaft der reinen Negativität, wo vom Investmentbanker bis zum Kleinkriminellen jedermann der Teufel des anderen ist.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Angst, dass der Held durch zu viel Gefühl ins Straucheln kommt oder, was schlimmer wäre, langweiliger wird, hat Hannes Hintermeier nicht. Insofern freut er sich über den neuen Wyatt-Krimi aus der Hard-Boiled-Werkstatt von Garry Disher und ist jetzt schon gespannt auf Weiteres. Die Handlung des aktuellen Bandes, den er für seine routinierte (nicht schematische) Komposition und seinen trockenen Sound schätzt, bringt der Rezensent auf die simple Formel "Diebe beklauen Diebe". Und wenn der Schauplatz Melbourne auch rauer geworden ist und der Ermittler Wyatt mit Online Banking immer noch nichts, mit Waffen und mit den schweren Jungs, die sich im Buch um Hehlerware zanken, aber sehr viel anzufangen weiß, findet Hintermeier die Dinge an ihrem Platz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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