Sarah Tucker lebt in einem beschaulichen Vorort von Oxford, in der Rolle als Hausfrau gestrandet. Als jedoch nach einer Explosion in der Nachbarschaft ein Kind spurlos verschwindet, findet sie keine Ruhe mehr und holt sich Hilfe bei der Privatermittlerin Zoë Boehm. Gemeinsam bringen die beiden Frauen mehr Geheimnisse als Antworten ans Licht - Menschen, die lange für tot gehalten wurden, weilen unter den Lebenden, während sich immer mehr schnell zu den Toten gesellen. Vom ruhigen, abgründigen Pflaster Oxfords in ein Netz aus Verschwörungen von hochoffizieller Seite.
»Herrons unterhaltsame, aber auch ganz schön hintergründige Romane leben von komischen Situationen und brillanten Dialogen.«
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Anders als in seinem Romanreihen- und Serienhit "Slow Horses" geht es in Mick Herrons nun nachträglich veröffentlichtem Frühwerk von 2003 sehr ironiefrei zu, stellt Rezensent Thomas Wörtche nicht unbedingt begeistert fest: sehr geradlinig und ernst werde darin der "systemkritische Polit-Thriller" der 70er und 80er Jahre "durchexerziert"; mitsamt infiltrierten Regierungen, tapferen Einzelkämpfern und "eisigen Bürokraten", die sich um einen Bombenanschlag in Oxford und ein dabei verschwundenes Kind herum sortieren, fasst Wörtche zusammen. Das sei alles schön und gut; interessant auch der Twist, dass die im Untertitel auftauchende Zoë Boehm, die in der schon geplanten Verfilmung immerhin von Emma Thompson gespielt werden soll, erst ganz am Schluss als Hauptfigur hervortritt. Davor geht es viel um eine gelangweilte Hausfrau, die - für den Kritiker nicht ganz nachvollziehbar - unbedingt herausfinden will, was es mit dem verschwundenen Kind auf sich hat. Wenn man über solcherlei "Plausibilitätsprobleme" aber hinwegsieht, überzeugt das Buch als unterhaltsames und dialogstarkes Genrestück, für Herron-Fans allemal, schließt Wörtche.
© Perlentaucher Medien GmbH
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