Nach dem Welterfolg von »James« der neue Roman von Pulitzer-Preisträger Percival Everett - ein satirischer Seitenhieb auf die USA und ihre seltsamen MilliardäreEin brillantes Kabinettstück mit Schurken à la James Bond: Dr. No ist ein renommierter Professor für Mathematik an der Brown University, Experte für das Nichts. Das macht ihn zum perfekten Berater für den Schwarzen Milliardär John Sill. Dieser will einen in Fort Knox bewahrten Schuhkarton knacken, in dem sich angeblich »nichts« befindet. Denn wer das Nichts kontrolliert, soll die Weltherrschaft an sich reißen können - und Sill sinnt wegen der jahrhundertelangen Ungerechtigkeit der Weißen auf Rache. Percival Everett hat einen hinreißenden Spionageroman und einen satirischen Seitenhieb auf Ethnie und Macht in den USA geschrieben.
Rezensentin Sylvia Staude führt sich einen ziemlich absurden Roman von Percival Everett zu Gemüte, der sich mit dem Nichts in parodistischer Bond-Manier auseinandersetzt: Der afroamerikanische Milliardär John Sill hat alles, was man als Reicher braucht, aber er will Rache nehmen für den Tod seiner Eltern. Dafür heuere er den Mathematikprofessor Wala Kitu an, schon dessen Name bedeute Nichts in zwei Sprachen und zudem erforsche er genau das: Nichts. Er soll nun das Fort Knox überfallen, um darin das "zerstörerische Nichts" zu finden, das er über das Land bringen soll - aber wie das genau aussehen soll, bleibt für Staude spannendes Rätsel und Spiel mit Paradoxien, bei dem ihr auch die vielen absurd-komischen Nebenfiguren gefallen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Jörg Häntzschel hatte große Erwartungen an den neuen Roman des hochproduktiven und an sprachlichen und literarischen Experimenten interessierten Percival Everett, doch die kann das Buch leider nicht ganz einlösen. Es geht um den bond-artigen Bösewicht John Sill, ein Milliardär, dessen Anliegen die Weltzerstörung ist, wie Häntzschel schildert, zur Hilfe nimmt er sich den Mathe-Professor Wala Kitu, der sich auf das Nichts spezialisiert hat. Um dieses Nichts geht es dann ständig, oft in Witzen, die mit der Mehrfachbedeutung des Wortes spielen und die sich für den Kritiker doch relativ schnell abnutzen. Aus den rasanten Schauplatzwechseln, der Luxuskulisse und den interessanten, autistischen Nebencharakteren hätte sich sicher mehr machen lassen als aus den Wortspielen, die sich für ihn irgendwann wie ein "pedantischer Lehrtext" lesen.
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