Es ist das Jahr 1939, und auf dem Campus der Universität Indiana ist eine Revolution ausgebrochen. Alfred Kinsey, Zoologe, beschäftigt sich mit dem sexuellen Verhalten von Männern und Frauen - rein empirisch natürlich. John Milk, Student und ehrgeiziger Provinzler, gerät in seinen Bann und in seinen engsten Forscherkreis. T. C. Boyle erzählt die Geschichte eines genialen, fanatischen Helden und porträtiert dabei die prüde und heuchlerische Gesellschaft des Amerikas der vierziger und fünfziger Jahre. Dr. Kinsey, Verfasser der berühmt-berüchtigten Kinsey-Reports über das sexuelle Verhalten von Mann und Frau, ist der Protagonist von T.C. Boyles Roman "Dr. Sex". Auch fünfzig Jahre nach dem Skandal ist das Thema Sex noch immer nicht aus der Mode.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In Europa werden Buch und Film über den Sexualforscher Kinsey kaum die gleiche Empörung hervorrufen wie in Amerika, ist sich Julia Encke sicher. Das eine hat aber mit dem anderen nicht viel zu tun, weiß sie auch: anders als Bill Condon in seinem Film "Kinsey" setze T.C. Boyle dem Wissenschaftler kein romantisches Denkmal. Eher portraitiere er ihn als egomanen Wissenschaftler, der vom Zweiten Weltkrieg oder der Atombombe keinerlei Notiz genommen hat. "Dr. Sex" wird aus der Warte eines (von Boyle erfundenen) Assistenten geschildert, berichtet die Rezensentin, der sich zwischen den Anforderungen seines Jobs und der ablehnenden Haltung seiner Frau zerrieben sehe. Job und Privatleben seien für John Milk nicht klar zu trennen, erläutert Encke, da Kinsey den völligen Einsatz seiner Mitarbeiter fordere, nicht nur zeitlich, sondern auch als Experimentiersubjekte. Was den Autor interessiere, sei der "bittere Beigeschmack der Befreiung", erklärt Encke, weshalb Boyle die ambivalenten Seiten dieses schonungslosen Sexaufklärers herausarbeite und dabei ein "aufregend quälendes Porträt" von Kinsey zustande gebracht habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"T.C. Boyles gelungene Romanstudie über den Sexualforscher Alfred C. Kinsey. T.C. Boyle gelingt es, einen ganzen großartigen Roman lang, einen kostbaren Erregungspegel zu halten und uns gleichzeitig zu erstaunten Zeugen dieser Erregung zu machen. ... Auf der Klaviatur der Sinne gelingen Boyle Botschaften von erstaunlicher Komplexität." Walter van Rossum, Die Zeit, März 2005 "Wilder Poet und hinreißender Bestsellerautor." Stephan Draf, Stern, Oktober 2005 "Eine beißende Satire auf den großen Meister." Gala, 03.03.05 "Ein aufregend quälendes Porträt Kinseys." Julia Encke, Süddeutsche Zeitung, 08.03.05 "Boyle, für uns einer der besten zeitgenössischen Erzähler." Brigitte, 02.03.05 "Es ist das Spezialgebiet von Boyle, die groteske Mechanik zu erkunden, mit der utopische Paradiesentwürfe scheitern an der menschlichen Natur. Selten war Boyle so gut in Form wie in Dr. Sex. Der Witz und die Kraft des Romans ergeben sich fast von selbst aus den bizarren Glaubensbekenntnissen und bösen Irrtümern einer aufkeimenden Revolution." Thomas Hüetlin, Der Spiegel, 14.02.05 "Geschichten, die so leicht daherkommen wie ein guter Song, dessen Rhythmus einem nicht mehr aus dem Kopf geht." Nike Vlachos, Playboy, März 2005 "Eine differenzierte und ironische Charakterstudie." Susanne Kunkel, Welt am Sonntag, 27.02.05 "Der seltsamste Bestseller-Autor der Welt." Nike Vlachos, Playboy, März 2005








