Szczepan Twardoch lässt die Erde selbst erzählen - den Drachen, der den Menschen ausspeit und ihn wieder verschlingt: In kühner Montage, ein ganzes Jahrhundert wie in einem einzigen Blick, schildert er die Dramen zweier Männer und die Chronik ihrer schlesischen Familie, vier Menschenalter. Ein grandioser Reigen von Werden und Vergehen, von der Suche nach Liebe und der Sehnsucht, sie festzuhalten - und ein gewaltiges Panorama des 20. Jahrhunderts.
Die Erde weiß alles. Mit kühlem Blick, der die Zeiten durchdringt, sieht sie alles, was auf ihr geschieht. Sie kennt das Kind Josef Magnor, das im Oktober 1906 den Geschmack der Wurstsuppe schmeckt und nie mehr vergisst. Josef, der im Dreck der Schützengräben von Frankreich landet und später im Bett der jungen Caroline. Dem diese Erde jahrelang ein Versteck im schlesischen Stollen bietet, nachdem er aus Eifersucht eine Tragödie angerichtet hat.
Die Erde kennt Nikodem, Josefs Urenkel. Nikodem, der zu seiner Geliebten zieht, aber von seiner Frau und Tochter nicht loskommt, auch nicht von dem schönen Haus, das er sich, gefragter Architekt des neuen Polen, gebaut hat - alles entgleitet ihm, auch die Geliebte. Was wird er retten können? Die Erde kennt das Ende, sie bleibt grausam kalt ...
Die Erde weiß alles. Mit kühlem Blick, der die Zeiten durchdringt, sieht sie alles, was auf ihr geschieht. Sie kennt das Kind Josef Magnor, das im Oktober 1906 den Geschmack der Wurstsuppe schmeckt und nie mehr vergisst. Josef, der im Dreck der Schützengräben von Frankreich landet und später im Bett der jungen Caroline. Dem diese Erde jahrelang ein Versteck im schlesischen Stollen bietet, nachdem er aus Eifersucht eine Tragödie angerichtet hat.
Die Erde kennt Nikodem, Josefs Urenkel. Nikodem, der zu seiner Geliebten zieht, aber von seiner Frau und Tochter nicht loskommt, auch nicht von dem schönen Haus, das er sich, gefragter Architekt des neuen Polen, gebaut hat - alles entgleitet ihm, auch die Geliebte. Was wird er retten können? Die Erde kennt das Ende, sie bleibt grausam kalt ...
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das Besondere an Twardochs Buch sei dessen Erzählperspektive, schreibt Kritiker Jan Koneffke. Während im Vorgängerroman "Morphin" die körperlose Erzählinstanz eher gestört habe, lebe "Drach" ganz von ihr. Das Element Erde (nicht der Planet) berichte hier vom Schicksal einer schlesisch-deutschen Familie in den vergangenen einhundert Jahren. Als Gegenentwurf zu Thomas Manns "Geist der Erzählung" versteht Koneffke die Perspektive Twardochs, er nennt sie "ernst-sarkastisch" und "stofflich-sinnlich". Der Kunstgriff des Autors eröffne Möglichkeiten und Haltungen, dazu zähle auch die Betrachtung von Staatsgrenzen als willkürliche Erfindung durch den Menschen. Ein wenig Monotonie entsteht nach Ansicht des Rezensenten trotzdem durch die "fast schon formelhafte Weise", mit der die Erde erzählt. Olaf Kühls Übersetzung lobt Koneffke wiederum als klug, sie trage bei "zur Farbigkeit einer sonst klaren bis kargen Sprache".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Fronttagebuch des Menschlichen à la Céline, der tobend laute und zugleich hellhörige Roman eines archaischen Jahrhunderts. Die Welt







