Eine sonnendurchflutete Insel, irgendwo im Golf von Mexiko. Hier leben Menschen in Reichtum, andere in extremer Armut. Und hier versucht eine Frau namens Renata sich nach einem Eingriff auszukurieren. Doch ihre Unruhe gilt nicht nur ihrer Gesundheit, Renata schwankt zwischen hedonistischen Ausschweifungen und der Verantwortung für andere, zwischen der Schönheit der Welt und ihrer Ungerechtigkeit. Währenddessen finden auf der ganzen Insel Festivitäten statt - man feiert die Geburt eines Kindes und das Ende des 20. Jahrhunderts -, es versammelt sich ein schillerndes Ensemble an Charakteren: Künstler, Drag-Queens, Ku-Klux-Klan-Mitglieder, Kinder, die in unschuldige Spiele vertieft sind, Geflüchtete der benachbarten Inseln. Sie alle verbindet eine innere Zerrissenheit und das unausweichliche, sie umgebende Meer.
Drei Nächte, drei Tage ist das Porträt eines tropischen Inselkollektivs zwischen Exzess und Verzweiflung. Ein schier atemloses, polyphones Werk, barock und radikalzeitgenössisch, »ein visionäres, unentbehrliches, opulentes Sittenbild des späten 20. Jahrhunderts« (Voir).
Drei Nächte, drei Tage ist das Porträt eines tropischen Inselkollektivs zwischen Exzess und Verzweiflung. Ein schier atemloses, polyphones Werk, barock und radikalzeitgenössisch, »ein visionäres, unentbehrliches, opulentes Sittenbild des späten 20. Jahrhunderts« (Voir).
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Niklas Bender betont, dass die Romane der Frankokanadierin Marie-Claire Blais hierzulande schon längst hätten entdeckt sein können und müssen, bereits 1967 wurde ihr großer Roman "Schwarze Winter" erstmals übersetzt. Aber auch mit "Drei Nächte, drei Tage" lässt sich die Autorin hervorragend entdecken, versichert Bender. Blais folgt darin einer Schar illustrer Figuren - Anwältin, Richter, Schriftsteller, Museumsdirektorin und eine sich prostituierende Pfarrerstochter -, nach denen Tod und Gewalt ihre Fühler ausstrecken. Sehr existenziell findet Bender das, sehr intensiv, aber nicht leicht zu lesen: Blais ist einer modernistischen Erzählweise verpflichtet, die den Gedanken der verschiedenen Figuren ohne Unterteilung in Absätze oder Kapitel freien Lauf lasse, allein strukturiert durch den "Rhythmus der Gedanken". Bender bewundert die Prosa dieser Autorin sehr, die er als schneidend, präzise und biegsam "wie ein Florett" beschreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»... die perfekte Einladung zum Davonträumen.« Jan Küveler DIE WELT 20201219







