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Den neuen Roman der "ungewöhnlichsten Schriftstellerin Frankreichs" beschrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in den knappen und präzisen Worten: Er handle "von drei vollkommen unterschiedlichen Frauen, die sich von den Schwierigkeiten des Lebens nicht unterkriegen und von ihren Mitmenschen nicht demütigen lassen". Die vierzigjährige Norah gibt dem Drängen ihres Vaters nach und besucht ihn in Dakar: Die Juristin soll ihren Bruder aus dem Gefängnis holen. Das schwierige Treffen mit dem Vater führt die Frau an den Rand des Wahnsinns. Fanta hat im Unterschied zu Norah Dakar verlassen,…mehr

Produktbeschreibung
Den neuen Roman der "ungewöhnlichsten Schriftstellerin Frankreichs" beschrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in den knappen und präzisen Worten: Er handle "von drei vollkommen unterschiedlichen Frauen, die sich von den Schwierigkeiten des Lebens nicht unterkriegen und von ihren Mitmenschen nicht demütigen lassen".
Die vierzigjährige Norah gibt dem Drängen ihres Vaters nach und besucht ihn in Dakar: Die Juristin soll ihren Bruder aus dem Gefängnis holen. Das schwierige Treffen mit dem Vater führt die Frau an den Rand des Wahnsinns.
Fanta hat im Unterschied zu Norah Dakar verlassen, um ihrem Ehemann Rudy in die französische Provinz zu folgen. Sie gibt sich dort vor Langeweile auf, so meint Rudy, durch dessen Perspektive wir von Fanta erfahren doch ihm entgeht Entscheidendes.
Von Afrika aus betrachtet erscheint ihre Existenz geradezu luxuriös und begehrenswert, weshalb Khady, die junge Afrikanerin, illegal nach Frankreich einzuwandern sich bemüht doch sie endet, tot, an Grenzen.
Drei Lebensläufe, drei starke Frauen, die ihre Würde verteidigen, indem sie sich im entscheidenden Moment weigern, so zu handeln, wie es die Umgebung verlangt: drei Frauen, die selbst in extremster Situation ihre Würde verteidigen.
Autorenporträt
Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 Jahren ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. den Prix Goncourt für Drei starke Frauen. NDiaye lebt in Paris. Claudia Kalscheuer, geboren 1964 in Berlin, studierte Romanistik, Linguistik und Philosophie in Berlin und Toulouse. Seit 1994 ist sie als Übersetzerin aus dem Französischen tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Gleich drei mitreißende Geschichten hat Rezensentin Ina Hartwig in Marie N'Diayes neuem "brillantem" Roman gelesen. Mit viel psychoanalytischem Einfühlungsvermögen und atmosphärisch dichten Beschreibungen schildere die Autorin die Schicksale ihrer Protagonisten: da gibt es Rudy Descas, der vom Lehrer in Dakar zum Küchenangestellten in der französischen Provinz absteigt und sein ganzes psychisches Drama an seiner Frau Fanta auslässt - die wiederum alles lethargisch erträgt, schließlich aber doch ihr Lächeln zurückgewinnt. Oder Nora, die Pariser Anwältin, die von ihrem Vater nach Dakar gerufen wird, um den Stiefbruder aus dem Gefängnis zu holen. Und nicht zuletzt Khady Demba, auf der untersten Stufe der sozialen Leiter: verstoßen, betrogen, beraubt und zur Prostitution gezwungen, steht sie für ein tragisches, gewalttätiges Afrika. Eine faszinierende Engführung von Analyse und Gefühl sei N'Diaye gelungen, mit ihrer "kristallinen Sprache" lasse sie das aufwühlende Innenleben nicht nur sichtbar, sondern in seiner Intensität auch nachfühlbar werden. Damit sei N'Diaye eine der interessantesten und innovatisten literarischen Stimmen der Gegenwart, freut sich die begeisterte Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Marie NDiaye ist eine Meisterin der Schilderung körperlicher Missempfindungen ... In ihren drei moralischen Erzählungen vermischt sie diese familiären Urkonflikte geschickt mit dem gegenwärtigen Verhältnis von Erster und Dritter Welt. Das ist vielleicht kein Geniestreich, aber höchst respektabel.« Katrin Hillgruber Der Tagesspiegel 20100717
»Drei Geschichten, die ins Herz der Gegenwart und Afrikas treffen, wie es sie selten gibt. Getragen von kraftvoller Poesie und starken Frauen«