In diesem Buch geht es um die Geschichte von Edith Miltenberger, die Im Jahr 1941 vor aller Augen in den nordhessischen Orten Melsungen und in Gensungen öffentlich gedemütigt und misshandelt wurde, weil sie Kontakt zu französischen Kriegsgefangenen hatte. Sie hatte etwas getan, was damals verboten war und was nach den Gesetzen des NS-Staates hart bestraft wurde. Kriegsgefangenen waren Menschen zweiter Klasse, mit ihnen durfte man nicht reden oder ihnen gar schreiben. Dagegen hat Edith verstoßen. Sie wurde dafür nicht nur öffentlich gedemütigt, sondern anschließend auch in Haft genommen. Die ersten Tage verbrachte sie im berüchtigten Arbeitserziehungslager Breitenau bei Guxhagen, anschließend war sie im Kasseler Gestapo-Gefängnis und danach fast drei Jahre im Frauenzuchthaus Ziegenhain interniert.Dass über ihre Geschichte bis heute weitgehend geschwiegen worden ist, liegt sicher auch in den Schuld- und Schamgefühlen begründet, die einige von denjenigen nach 1945 hatten, die dabei gewesen sind, als ihr die Haare geschoren und sie der johlenden Menge präsentiert wurde. Die meisten Menschen, die Teil der Aktion waren, ob als Akteure oder "Gaffer", lebten weiterhin im Ort des Geschehens. Die Frage nach den Tätern bleibt bis heute unbeantwortet.
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