Zwei Leichen, ein Sparbuch - und ein düsteres Geheimnis am Flussufer.Als ein älteres Ehepaar im März 2013 tot am Ufer des Tamsui-Flusses in Neu-Taipeh aufgefunden wird, gerät die zurückhaltende Jiazhen ins Zentrum einer aufwühlenden Ermittlung. Die junge Frau, die oft mit den Opfern Tee trank, schweigt zu den Vorwürfen - doch Gerüchte und Spekulationen überschlagen sich. Was geschah wirklich an jenem regnerischen Abend?In Dunkle Gewässer entfaltet die preisgekrönte Autorin Ping Lu ein fesselndes psychologisches Drama, das auf einem realen Doppelmord basiert. Mit feinem Gespür für Zwischentöne und menschliche Abgründe zeichnet sie die Porträts zweier Frauen: das der mutmaßlichen Täterin Jiazhen und das von Frau Hong, der ermordeten älteren Dame mit ihrer eigenen, vielschichtigen Vergangenheit.Einzigartig in Ton und Perspektive, wird dieser Kriminalfall zu einer tiefgründigen Erkundung von Wahrheit, Schuld und weiblicher Verletzlichkeit. Dunkle Gewässer ist ein literarischer Thriller, der unter die Haut geht - ein meisterhaft komponiertes Mosaik aus inneren Monologen, Erinnerungen und sozialen Spannungen. Ein Roman, der lange nachwirkt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Katrin Doerksen empfiehlt den ersten Krimi der taiwanesischen Schriftstellerin Ping Lu. Wie Lu einen realen Kriminalfall schildert, indem sie weniger auf die Ermittlungen oder die Tat selbst abhebt, sondern auf die Psychologie der Täterin, findet Doerksen stark. Sichtbar wird für Doerksen ein Hintergrund aus Missbrauch und Armut, den die Autorin mittels gerichtlichen Gutachten und Pressetexten zum Fall zusätzlich heraufbeschwört. Deutlich werden für die Rezensentin auch Missstände in der taiwanesischen Justiz und dem Umgang mit jungen Frauen. Laut Doerksen eine "düstere sozialrealistische" Sicht, die die Autorin mit allerhand Symbolik durchsetzt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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