Nach gängiger Auffassung entstand der Rechtsstaat durch die Zähmung der barbarischen Natur des Menschen: Archaische und vormoderne Gesellschaften seien von Konflikten um Ehre und Rache regiert worden, deren Macht im langwelligen Prozess der Zivilisierung gebrochen wurde. Durch Aufklärung und Modernisierung sei die von den Ehrgefühlen entzündete Gewalt wieder eingehegt worden und Humanität an die Stelle der Triebnatur des Menschen getreten - so die gängige Annahme. Dieses Buch zeigt am Beispiel der griechischen Antike auf, dass die Gefühle, die wir gemeinhin mit Ehre und Rache verbinden, durch das antike Recht überhaupt erst geschaffen wurden. Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer politischen Theorie der Wirksamkeit des Rechts und fügt der Gewaltgeschichte des Menschen in der frühgriechischen Antike eine unerwartete Wendung hinzu.
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»Ruch entwirft ein Bild der Antike, das sich weder schatten- noch sonnenseitig vereinnahmen lässt. Dabei schreibt er kein Epochenporträt, sondern untersucht in aller wünschenswerten Detailliertheit einen Aspekt des antiken Rechtsverständnisses, allerdings einen zentralen.« Dirk Pliz, Berliner Zeitung, 28.09.2017 »Eine Untersuchung zur Bedeutung der beiden Begriffe im antiken Recht. In Wahrheit ein Beitrag zu Fragen der aktuellsten Politik.« Arno Widmann, Berliner Zeitung, 15.07.2017 »[Die Studie] bereichert unseren Blick auf die Quellen des Altertums, und damit auf uns selbst, um mehr als eine Facette.« Guido Pfeifer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.08.2017 »Ruch zeigt in einer detaillierten Analyse der antiken griechischen Überlieferung, dass eine Reihe von Vorstellungen, die wir heute mit beiden Begriffen verbinden, damals nicht galten.«, Berliner Zeitung, 22.07.2017 »[Der Autor] such[t] sich Themen aus, die in der Forschung liegengeblieben sind [und] argumentier[t] auf hohem Niveau [...] von intellektueller Neugier angetrieben und enorm gelehrt, was sich in einem fünfzig Seiten und längeren Literaturverzeichnis zeigt.« Aleida Assmann, Merkur, 73. Jahrgang, November 2019 »Im Unterschied zu einer wesentlich althistorischen Arbeit interessiert sich Ruch jedoch durchaus auch dafür, was das Verschwinden von Ehre und Rache für uns heute bedeutet, und er weigert sich, die Auflösung von Ehre in Würde und die Ablösung von Racheansprüchen und Racheakten durch Gerichtsverfahren in eine umstandslose Geschichte kontinuierlichen Fortschritts einzuschreiben.« Herfried Münkler, Gutachten zur Promotion, 2016 »Das überzeugende dieser Arbeit besteht [...] darin [...], dass [der Autor] aufgrund seiner Querstellung zur Forschung viel stärker in die historische Tiefe einzusteigen gezwungen ist.« Hartmut Böhme, Gutachten zur Promotion, 2016 »Philipp Ruch hat eine sehr ambitionierte Untersuchung vorgelegt, deren Lektüre fasziniert.« Wilfried Nippel, Gutachten zur Promotion, 2016







