"Ehre" gilt vielen als ein mit der Moderne unverträglicher Anachronismus. Begreift man jedoch "Ehre" als historisch variables Anerkennungsverhältnis, so lässt sich in spätmodernen Gesellschaften nicht nur das Fortleben traditioneller Ehrformen beobachten. Vielmehr treten auch Transformationsgestalten der Ehre in den Blick, in denen diese entweder mit Prestige und Status oder aber mit der Idee einer allgemeinen menschlichen Würde verbunden wird. Und gerade im letzteren Fall könnte "Ehre" einen Beitrag dazu leisten, demokratische Prinzipien nicht nur zu postulieren, sondern zu motivieren und…mehr
"Ehre" gilt vielen als ein mit der Moderne unverträglicher Anachronismus. Begreift man jedoch "Ehre" als historisch variables Anerkennungsverhältnis, so lässt sich in spätmodernen Gesellschaften nicht nur das Fortleben traditioneller Ehrformen beobachten. Vielmehr treten auch Transformationsgestalten der Ehre in den Blick, in denen diese entweder mit Prestige und Status oder aber mit der Idee einer allgemeinen menschlichen Würde verbunden wird. Und gerade im letzteren Fall könnte "Ehre" einen Beitrag dazu leisten, demokratische Prinzipien nicht nur zu postulieren, sondern zu motivieren und weiterzuentwickeln. Die Beiträge dieses Bandes unternehmen eine kritische Untersuchung von Begriff und Phänomenen von "Ehre", die deren mögliche Gegenwartsrelevanz im Blick behält. Sie bedienen sich dabei historischer, philosophischer, ethischer und theologischer Zugänge und interkultureller Konkretionen.
Matthias D. Wüthrich (Herausgegeben von) Geboren 1972; 2006 Promotion; 2013-22 Privatdozent (Basel) und Assistenzprofessor fÿr Systematische Theologie (Zÿrich); ordentlicher Professor fÿr Systematische Theologie, insbesondere Religionsphilosophie, sowie Leiter des Institutes fÿr Hermeneutik und Religionsphilosophie an der Universitÿt Zÿrich. Markus Höfner (Herausgegeben von) Geboren 1972; 2009 Promotion; 2005-15 Wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl fÿr Ethik und Fundamentaltheologie (Universitÿt Bochum); 2017-23 Geschÿftsfÿhrender Oberassistent am Institut fÿr Hermeneutik und Religionsphilosophie (Zÿrich); Mitarbeiter im Qualitÿtsmanagement (FH Dortmund). Richard Amesbury (Herausgegeben von) is Professor of Religious Studies and of Philosophy and Director of the School of Historical, Philosophical and Religious Studies at Arizona State University.
Inhaltsangabe
Matthias D. Wüthrich/Markus Höfner: Prekäre Ehre. Eine Problemexploration I. Historische Zugänge Thomas Krüger: Biblische Schlaglichter zum Thema Ehre Knut Görich: Ehrformen in der Geschichte des Früh- und Hochmittelalters Winfried Speitkamp: Historische Transformationen der Ehre. Deutschland im 20. Jahrhundert II. Philosophische Grundlagen Hilge Landweer: Ehre zwischen Scham und Zorn. Auf der Suche nach einem transkulturellen Ehrbegriff Anthony Cunningham: Mit Ehre leben. Eine humane Vision Jean-Pierre Wils: Partikularismus der Ehre, Universalismus der Würde. Reflexionen über zwei Paradigmen in religionsaktueller Hinsicht III. Ethische und theologische Perspektiven Marie-Luisa Frick: Der Schutz der Ehre als Menschenrecht? Klaas Huizing: Ehre, Scham und Statusverzicht. Präventivethik und die Frage nach dem Ursprung der Gewalt Notger Slenczka: Die Ehre des Menschen und die Ehre Gottes. Eine theologische Perspektive auf das Phänomen der Ehre. Schritte auf dem Weg zu einer phänomenologischen Theologie Stefanie Klein: Ehre sei Gott und Friede den Menschen. Überlegungen zur theologischen Bedeutung der Ehre Gottes in der Spätmoderne IV. Interkulturelle Konkretionen und Kontraste Ahmet Toprak: Jugendkulturelle Dimension der Ehre Tanja Bührer: Interkulturelle Kooperationen und Konflikte: Militärkulturen und Ehrkonzeptionen im kolonialen Kontext Deutsch-Ostafrikas Heiner Roetz :Gekautes Wachs. Zum Problem der Ehre in der klassischen chinesischen Philosophie
Matthias D. Wüthrich/Markus Höfner: Prekäre Ehre. Eine Problemexploration I. Historische Zugänge Thomas Krüger: Biblische Schlaglichter zum Thema Ehre Knut Görich: Ehrformen in der Geschichte des Früh- und Hochmittelalters Winfried Speitkamp: Historische Transformationen der Ehre. Deutschland im 20. Jahrhundert II. Philosophische Grundlagen Hilge Landweer: Ehre zwischen Scham und Zorn. Auf der Suche nach einem transkulturellen Ehrbegriff Anthony Cunningham: Mit Ehre leben. Eine humane Vision Jean-Pierre Wils: Partikularismus der Ehre, Universalismus der Würde. Reflexionen über zwei Paradigmen in religionsaktueller Hinsicht III. Ethische und theologische Perspektiven Marie-Luisa Frick: Der Schutz der Ehre als Menschenrecht? Klaas Huizing: Ehre, Scham und Statusverzicht. Präventivethik und die Frage nach dem Ursprung der Gewalt Notger Slenczka: Die Ehre des Menschen und die Ehre Gottes. Eine theologische Perspektive auf das Phänomen der Ehre. Schritte auf dem Weg zu einer phänomenologischen Theologie Stefanie Klein: Ehre sei Gott und Friede den Menschen. Überlegungen zur theologischen Bedeutung der Ehre Gottes in der Spätmoderne IV. Interkulturelle Konkretionen und Kontraste Ahmet Toprak: Jugendkulturelle Dimension der Ehre Tanja Bührer: Interkulturelle Kooperationen und Konflikte: Militärkulturen und Ehrkonzeptionen im kolonialen Kontext Deutsch-Ostafrikas Heiner Roetz :Gekautes Wachs. Zum Problem der Ehre in der klassischen chinesischen Philosophie
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