Harvard, Anfang der fünfziger Jahre: Der Ich-Erzähler Sam trifft zum ersten Mal auf seine Mitbewohner Henry und Archie. Welten, so scheint es, liegen zwischen den drei jungen Männern. Während Sam und Archie in unterschiedlichen Milieus der amerikanischen Oberschicht aufgewachsen sind, verrät Henrys polnischer Akzent die besondere Herkunft: Er ist Jude, und er ist es vor allem in den Augen der anderen - er selbst fühlt sich "kaum jüdischer als ein geräucherter Schweineschinken ".
Genau wie Archie und Sam orientiert er sich an den Idealen einer neuen, aufstrebenden Generation der New Yorker Upperclass, die die Werte ihrer traditionsbewußten Elternhäuser in den Wind schlägt; und mehr noch als sie träumt er den "American Dream". Der Einsatz, den Henry bringen muß, ist jedoch hoch. Seine Identität neu zu definieren bedeutet für ihn: die Familie auf immer zu verraten. So bleibt es nicht aus, daß diese Freundschaft später bei allen dreien Narben hinterläßt. Neben Lügen in Zeiten des Krieges der wichtigste - und persönlichste - Roman von Louis Begley. Er beschreibt die Harvard-Jahre der drei gleich-ungleichen Freunde und betrachtet skeptisch das Amerika der fünfziger Jahre: Was bedeutete es, als Jude in Harvard zu studieren? Wie äußerte sich die Ambivalenz jenes uramerikanischen Mythos einer Nation, die sich selbst erfindet?
Genau wie Archie und Sam orientiert er sich an den Idealen einer neuen, aufstrebenden Generation der New Yorker Upperclass, die die Werte ihrer traditionsbewußten Elternhäuser in den Wind schlägt; und mehr noch als sie träumt er den "American Dream". Der Einsatz, den Henry bringen muß, ist jedoch hoch. Seine Identität neu zu definieren bedeutet für ihn: die Familie auf immer zu verraten. So bleibt es nicht aus, daß diese Freundschaft später bei allen dreien Narben hinterläßt. Neben Lügen in Zeiten des Krieges der wichtigste - und persönlichste - Roman von Louis Begley. Er beschreibt die Harvard-Jahre der drei gleich-ungleichen Freunde und betrachtet skeptisch das Amerika der fünfziger Jahre: Was bedeutete es, als Jude in Harvard zu studieren? Wie äußerte sich die Ambivalenz jenes uramerikanischen Mythos einer Nation, die sich selbst erfindet?
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Tiefen Eindruck hat Louis Begleys neuer Roman "Ehrensachen" bei Christoph Schröder hinterlassen. Er hält diesen "fabelhaften" Roman neben "About Schmidt" für den besten des Autors. "Ehrensachen" scheint ihm wieder stark autobiografisch gefärbt. Dabei bescheinigt er Begley, erzähltechnisch versiert die Geschehnisse und sich selbst aus der Distanz zu beobachten. Als zentrales Thema des Romans betrachtet er das Jüdischsein und Jüdisch-sein-Müssen, das vor allem in der Figur des aus Polen stammenden Juden Henry White sichtbar wird, der in Harvard studiert, Anwalt wird und sich weigert, sein Jüdischsein als festen Bestandteil seiner Identität anzunehmen. Darüber behandelt Begley nach Ansicht Schröders zahlreiche weitere Themen: die Geschichte einer Freundschaft über mehr als ein halbes Jahrhundert, den Prozess des Erwachsenwerdens und der Lösung von elterlichen Bindungen, die amerikanische Ostküsten-Upperclass samt ihren verlogenen Codes und Konventionen und eine unerfüllte Liebesgeschichte. Besonders lobt er Begleys "distanziert-elegante, mal ironisch blitzende, mal tragisch aufgeladene" Sprache, die ihren Stoff mühelos trage und weiterbringe.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Begley erzählt die Geschichte in einem ganz unvergleichlichen Ton. « Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung





