Was war das? Ein Krimi oder ein Fiebertraum?
Bei der Rezension dieses Buchs tue ich mich wirklich schwer, denn ich kann es leider nur als Ganzes bewerten, obwohl es bei mir äußerst zwiespältigen Eindruck hinterlassen hat.
Zunächst einmal versprach Handlungskurzfassung und Klappentext ein nicht
alltägliches Buch, eine „grandiose Zumutung“ gar. Das trifft auch zu, aber auf eine Weise, die ich…mehrWas war das? Ein Krimi oder ein Fiebertraum?
Bei der Rezension dieses Buchs tue ich mich wirklich schwer, denn ich kann es leider nur als Ganzes bewerten, obwohl es bei mir äußerst zwiespältigen Eindruck hinterlassen hat.
Zunächst einmal versprach Handlungskurzfassung und Klappentext ein nicht alltägliches Buch, eine „grandiose Zumutung“ gar. Das trifft auch zu, aber auf eine Weise, die ich halt nicht vermutet habe.
Handlung: Abgewrackter, bisexueller koksender Ex-Bulle fängt Hund ein, bringt ihn zurück in eine seltsame Familie, in der das Hundeherrchen vermisst wird, und wird daraufhin - wie auch immer - involviert in ein seltsames Geschehen, worin eine betörende Frau eine große Rolle spielt und Tom in große Gefahr gerät. Klingt banal, oder?
Nun, das ist dieser Roman (Kriminalroman würde ich ihn nicht nennen, eher eine Groteske) mit Sicherheit nicht!
Er ist spannend, stellenweise voll unterschwelligem Humor und Sarkasmus, er bedient sich ungewöhnlicher Stilmittel, er liest sich theoretisch flott weg.
Theoretisch? Ja, wenn da nicht eine Sache wäre, die hier eine große Rolle spielt, die ich aber nicht benennen will, um den interessierten Lesern nicht den Spaß total zu verderben...
Ich bin nicht allzu zart besaitet, was Thriller an sich angeht, aber hier wird für mich persönlich eine Grenze überschritten und ich empfehle einfach, vor dem ganzen Buch die online verfügbare Leseprobe zu lesen. Wem das dann nicht zu viel ist, der wird wahrscheinlich ein großes Lesevergnügen haben.
Das Buch ist abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven, einschließlich der eines Hundes (sehr liebenswürdig gemacht!) geschrieben. Es gibt auch durchaus sympathische Protagonisten, allen voran der Hund. Schon früh kennt man als Leser die Täterin und ihre Machenschaften, aber wie alles zusammenhängt erschließt sich erst viel später, bis dahin fließt noch viel Blut...
Im allerletzten Kapitel (ja, ich habe trotz mehrmaligem Würgereiz bei einigen Passagen durchgehalten!) gelingt dem Autor auch noch einmal, mich bezüglich einer Tatperson zu überraschen, das war sehr gut gemacht!
Fazit: Mir gelang es leider nicht, soweit zu abstrahieren, um das Buch so zu nehmen, wie es gemeint ist – nämlich wahrscheinlich nicht als grausiger Splatterroman, sondern als ein fast comicartig anmutendes, überzeichnetes „Lied vom Tod“ - provozierend, gut geschrieben, aber für mich nicht geeignet!
Ohne das eine spezielle Thema hätte es von mir wahrscheinlich mindestens 4* gegeben, aber aus den erklärten Gründen sind es nur 2 geworden.
Und – wie gesagt: Wer nicht zartbesaitet ist und an der Leseprobe Spaß hat, der möge das Buch lesen! Ähnliches ist vermutlich selten bis noch nie geschrieben worden!