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Eine erhellende und wunderbar zu lesende Wissenschaftsgeschichte über den Stoff, der unser Leben auf dem Blauen Planeten überhaupt erst möglich macht. Es ist die wohl außergewöhnlichste und zugleich am meisten unterschätzte Substanz auf Erden: Luft. Konturlose Luft wandelt sich auf wundersame Weise in Nahrung; die vielschichtige Erdatmosphäre saugt Lichtsignale von der Sonne auf, die gewaltiger sind als eine explodierende Atombombe. Luft umhüllt unseren Planeten wie eine wärmende Decke. Verpestete Luft ist eine Bedrohung für alle Lebewesen. Ohne Luft gäbe es weder Vogel- noch Menschenflug, und…mehr

Produktbeschreibung
Eine erhellende und wunderbar zu lesende Wissenschaftsgeschichte über den Stoff, der unser Leben auf dem Blauen Planeten überhaupt erst möglich macht.
Es ist die wohl außergewöhnlichste und zugleich am meisten unterschätzte Substanz auf Erden: Luft. Konturlose Luft wandelt sich auf wundersame Weise in Nahrung; die vielschichtige Erdatmosphäre saugt Lichtsignale von der Sonne auf, die gewaltiger sind als eine explodierende Atombombe. Luft umhüllt unseren Planeten wie eine wärmende Decke. Verpestete Luft ist eine Bedrohung für alle Lebewesen. Ohne Luft gäbe es weder Vogel- noch Menschenflug, und Radio könnten wir auch nicht hören. Doch woher rührt all unser Wissen über die staunenswerten Eigenschaften der Luft? Ein Meer von Luft erzählt von den Menschen, die sich der Erforschung des Lebenselixiers Luft gewidmet haben: von dem italienischen Renaissancewissenschaftler und Galilei-Schüler Torricelli, der herausfand, dass wir in Wirklichkeit am Grund eines dichten Meeres von Luft leben. Von dem Magdeburger Bürgermeister Otto von Guericke, der um 1650 als Erster die ungeheure Kraft des Vakuums demonstrierte. Oder von dem unglücklichen Erfinder Thomas Midgley, der in den 1920er Jahren eher zufällig das FCKW kreierte - eine chemische Verbindung, die in der Lage ist, ein Loch in den Himmel zu bohren.
Autorenporträt
Gabrielle Walker befasst sich als leitende Redakteurin beim New Scientist mit Themen aus allen Bereichen der Wissenschaft und der modernen Technologien. Im Berlin Verlag erschien von ihr "Schneeball Erde" (2003), das von "Bild der Wissenschaft" zu einem der Wissenschaftsbücher des Jahres gekürt wurde. Gabrielle Walker lebt in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.06.2007

Aus heiterem Himmel: Warum uns nicht die Luft wegbleibt

Die Erdatmosphäre ist "das größte Geschenk, das unser Planet besitzt", schreibt die englische Wissenschaftsjournalistin Gabrielle Walker am Anfang ihres Buches, in dem sie zweierlei leistet. Einerseits stellt sie den Aufbau der Erdhülle dar, andererseits die Forschungsgeschichte, die zu unserem heutigen Wissen über die Atmosphäre führte.

Noch vor einigen Jahrhunderten war man der Ansicht, über dem Erdboden lagere ein leerer Raum. Galileo Galilei, Evangelista Torricelli, Robert Boyle und andere wiesen im siebzehnten Jahrhundert nach, dass Luft aus Teilchen besteht. Sie haben ein Gewicht, das man messen kann. Es lässt sich auch, wie der Magdeburger Otto von Guericke zeigte, ein Vakuum erzeugen, aber die erdnahe Atmosphäre ist mit einem solchen luftleeren Raum nicht gleichzusetzen. Joseph Priestley und Antoine Lavoisier fanden im achtzehnten Jahrhundert heraus, dass sich Luft aus mehreren Substanzen zusammensetzt, aus Sauerstoff, aus Stickstoff. Etwa zur gleichen Zeit gelang die Entdeckung von Kohlendioxid. Er bildet nur einen kleinen Teil der Atmosphäre, wird aber als eine Ausgangssubstanz für die Photosynthese dringend gebraucht. Sein Gehalt in der Atmosphäre ist nicht konstant; das ist eine heute populär gewordene Erkenntnis, mit der man erst seit kurzer Zeit vertraut ist.

Die Teilchen der Atmosphäre werden von der Rotation der Erde in Bewegung gesetzt. Die Coriolis-Kraft gibt den Luftteilchen der Zyklone, der Tiefdruckgebiete, eine Drehung; man sollte eigentlich vom Ferrel-Effekt sprechen, der sich dabei auswirkt, denn es war William Ferrel, nicht Gustav Gaspard de Coriolis, der die charakteristische Drehbewegung der Teilchen um ein Zentrum tiefen Drucks herum entdeckte, worauf Gabrielle Walker hinweist. Von großer Bedeutung sind die starken Winde der Jetstreams in etwa zehntausend Meter Höhe; sie werden heute von Düsenflugzeugen genutzt, die nach ihnen Jets genannt werden.

Etwa zwanzig Kilometer über der Erdoberfläche liegt die Ozonschicht. Sie schützt vor ultravioletter Strahlung aus dem Weltraum, die, wenn sie ungefiltert auf die Erdoberfläche träfe, alle Kreaturen auf der Erde bedrohen würde. Denn UV-Strahlen lösen Hautkrebs und Erbgutveränderungen aus. Die Ozonschicht wird von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, den herkömmlichen Kühlmitteln zahlreicher Kälteanlagen, abgebaut; sie verursachen die Bildung eines "Ozonlochs". Wenige Jahre, nachdem man es entdeckt hatte, wurde die weltweite Produktion von FCKW zunächst eingeschränkt, dann völlig verboten. Der aufgewühlte Himmel, den wir auf unserer Abbildung sehen, ist noch für viele Überraschungen gut.

HANSJÖRG KÜSTER

Gabrielle Walker: "Ein Meer von Luft". Eine Naturgeschichte der Atmosphäre. Aus dem Englischen von Friedrich Griese. Berlin Verlag, Berlin 2007. 365 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Florian Welle kann diese Naturgeschichte der Luft nur wärmstens empfehlen und ist vom Kenntnisreichtum und dem Erzählschwung der britischen Autorin Gabriele Walker vollkommen begeistert. Überhaupt kommt dieses Buch gerade rechtzeitig, wo die Leser ohnehin für das Klima- und Umweltthema sensibilisiert sind, meint Welle, der aber betont, dass die Autorin das Hauptgewicht ihrer Darstellung nicht auf die Bedrohung des terrestrischen Lebens, sondern auf die Faszination, die von der Luft ausgeht, gelegt hat. So wird man im Lauf der Lektüre, die Walker übrigens angenehm klar strukturiert hat, selbst zum Luft-Verehrer, schwärmt der Rezensent. Neben den naturwissenschaftlichen Hintergründen wartet die Autorin auch mit Passagen zu Guglielmo Marconi, dem Vorreiter der "drahtlosen Telekommunikation", oder zum Untergang der Titanic auf.  und so wird diese so packend wie verständlich geschriebene Naturgeschichte unversehens auch zu einer Kulturgeschichte, preist Welle.

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