Der Traum gehört zu den produktivsten und widerständigsten Denkfiguren der Literatur. Zwischen Erkenntnis und Rätsel, zwischen poetologischer Selbstreflexion und epistemologischer Verunsicherung entfaltet er eine ästhetische Kraft, die Gattungsgrenzen ebenso überschreitet wie konventionelle Rationalitätsmuster. Der vorliegende Band als Festschrift für den Traumforscher Hans-Walter Schmidt-Hannisa versammelt literatur- und kulturwissenschaftliche Beiträge, die Träume nicht bloß als Inhalte, sondern als strukturierende Verfahren, symbolische Formen und erkenntniskritische Instrumente untersuchen. Analysiert werden Traumdarstellungen vom mittelalterlichen Epos bis zur Gegenwart, von Cormac Connloinges bis Borges, von Descartes über Shakespeare und Capuana bis zu Meret Oppenheim und Arturo Márquez. Die Spannweite der Fallstudien umfasst dabei philosophische, poetologische, film- und musiktheoretische Perspektiven. Im Zentrum stehen Träume als Schwellenphänomene: Sie destabilisieren die Trennung von Fiktion und Realität, von Ästhetik und Politik. Der Traum erscheint als Medium ästhetischer Selbstbefragung, als Ort utopischer Imagination oder ideologischer Reinszenierung. Hans-Walter Schmidt-Hannisa war 2005-2024 Professor of German an der University of Galway. Davor lehrte er an Universitäten in Bayreuth, Würzburg, Taegu, Shanghai und Cork. Er war Mitbegründer des interdisziplinären Forschungsverbunds »Network of Cultural Dream Studies«, Mitglied des DFG-Netzwerks »Das nächtliche Selbst« und des ICLA Research Commitees »DreamCultures«.
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