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Das vorliegende Buch widmet sich der deutschen Migrationsbürokratie. Es liefert eine vielschichtige und aufschlussreicheAnalyse der institutionellen Logiken, Ermessensspielräume, Aushandlungsprozesse und teils kontingenten Unwägbarkeiten der bürokratischen Praxis in diesem Zusammenhang - um insbesondere deren (un)intendierte und (un)vorhersehbare Konsequenzen herauszustellen.Anna Louban konzeptualisiert die diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken, mit denen in Deutschland lebende Menschen nicht-deutscher Staatsbürgerschaft adressiert werden, unter dem neu entwickelten Begriff…mehr

Produktbeschreibung
Das vorliegende Buch widmet sich der deutschen Migrationsbürokratie. Es liefert eine vielschichtige und aufschlussreicheAnalyse der institutionellen Logiken, Ermessensspielräume, Aushandlungsprozesse und teils kontingenten Unwägbarkeiten der bürokratischen Praxis in diesem Zusammenhang - um insbesondere deren (un)intendierte und (un)vorhersehbare Konsequenzen herauszustellen.Anna Louban konzeptualisiert die diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken, mit denen in Deutschland lebende Menschen nicht-deutscher Staatsbürgerschaft adressiert werden, unter dem neu entwickelten Begriff migrationsbürokratische Prozessierung. Sie erscheinen als zugespitzte Form jener bürokratischen Routinen, die auch deutsche Staatsbürger:innen zunehmend in ihrem verwaltungsgeprägten Alltag betreffen. Der Blick auf den vermeintlichen Sonderfall eröffnet so den Zugang zur zugrundeliegenden Norm - ein analytischer Ansatz, der auf die Arbeiten Michel Foucaults und Erving Goffmans zurückgeht und hier auf denKontext bürokratischer Praxis übertragen wird.Die behördlichen Praktiken der migrationsbürokratischen Prozessierung werden in diesem Buch multiperspektivisch untersucht- also unter Berücksichtigung sowohl der Sichtweisen der Behördenmitarbeiter:innen als auch der Migrant:innen. Im Zentrum steht die Analyse der Interaktionsdynamiken zwischen diesen beiden Akteursgruppen, die vor dem Hintergrund bestehender rechtlicher und institutioneller Gegebenheiten sowie arbeitsorganisatorischer Spezifika herausgearbeitet werden. Grundlage dieser Analyse ist eine intensive, multilokale ethnografische Feldforschung (in Berlin) an drei aufeinanderfolgenden 'Stationen' des migrationsbürokratischen Prozessierens, nämlich der Ausländerbehörde, der Einbürgerungs- und Staatsangehörigkeitsbehörde sowie den sogenannten 'Integrationskursen'.Die Autorin zeigt eindrucksvoll: Bürokratie ist weder neutral noch rein funktional. Sie erzeugt Wirklichkeiten, schafft Ausschlüsse - und eröffnet zugleich Möglichkeitsräume. Mitunter hat 'ihr' Handeln tiefgreifende und langanhaltende Folgen - sowohl für die betroffenen Menschen als auch für die Institutionen selbst. Ein wichtiges Werk für alle, die Bürokratie, Migration und staatliches Handeln nicht nur beobachten, sondern kritisch durchdringen und verstehen wollen - oder müssen.
Autorenporträt
Anna R. Louban arbeitet seit 2021 in der zivilen Sicherheitsforschung. An der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin forscht sie zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in Strafverfolgungsbehörden. Neben der Migrations- und Bürokratieforschung zählen die Themenbereiche Sicherheit und Neue Technologien zu ihrer Expertise.