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Bewegende Geschichte einer jungen Frau in einer tragisch scheiternden Ehe
Tödliche Eifersucht, Wollust, Wahnsinn - alles bloß die Schuld der Frauen, dessen ist sich der chauvinistische Held in Tolstois Erzählung 'Die Kreutzersonate' sicher. Wer ist aber wirklich dafür verantwortlich, wenn Männer an Frauen verzweifeln und Frauen an Männern? Ist es eine Frage der Schuld oder nicht vielleicht eine von hohlen Konventionen? Die Antwort gab Sofja Tolstaja, Tolstois Frau: mit einem kleinen Roman, der psychologisch ebenso überzeugt wie literarisch.
In ihrem Gegenentwurf zur 'Kreutzersonate'
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Produktbeschreibung
Bewegende Geschichte einer jungen Frau in einer tragisch scheiternden Ehe

Tödliche Eifersucht, Wollust, Wahnsinn - alles bloß die Schuld der Frauen, dessen ist sich der chauvinistische Held in Tolstois Erzählung 'Die Kreutzersonate' sicher. Wer ist aber wirklich dafür verantwortlich, wenn Männer an Frauen verzweifeln und Frauen an Männern? Ist es eine Frage der Schuld oder nicht vielleicht eine von hohlen Konventionen? Die Antwort gab Sofja Tolstaja, Tolstois Frau: mit einem kleinen Roman, der psychologisch ebenso überzeugt wie literarisch.

In ihrem Gegenentwurf zur 'Kreutzersonate' erzählt Tolstaja einfühlsam von der träumerischen jungen Anna, die in ihrer Ehe mit dem grundlos eifersüchtigen Fürsten Prosorski jegliche Verständigung und Wertschätzung schmerzlich vermisst. Wo Tolstoi den nach hehren Idealen strebenden Mann als Opfer weiblicher Verführung stilisiert, zeichnet Tolstaja das differenzierte Porträt einer Ehe, die unaufhaltsam auf eine Katastrophe zusteuert. Im Gegensatz zu ihm verzichtet sie jedoch auf einseitige Schuldzuweisungen. Mit diesem erst vor wenigen Jahren wiederentdeckten Roman tritt endlich eine Schriftstellerin hervor, die allzu lange im Schatten ihres berühmten Mannes stand.

- Eine kleine Sensation: Tolstajas Roman zum ersten Mal auf Deutsch!
- Replik der Ehefrau Tolstois auf dessen skandalöse 'Kreutzersonate' : Überraschend anderer Blickwinkel auf das Werk des großen Dichters.
Autorenporträt
Sofja Andrejewna Tolstaja (1844-1919) wuchs in Moskau als Tochter eines Arztes auf. Sie legte den höchsten Bildungsabschluss ab, der ihr möglich war, als den Frauen in Russland das Universitätsstudium noch nicht gestattet war - das Hauslehrerinnenexamen. Im Alter von achtzehn Jahren heiratete sie den wesentlich älteren, bereits bekannten Schriftsteller Lew Tolstoi. Vor ihrer Hochzeit hatte sie selbst geschrieben, nun aber gab sie alle eigenen literarischen Ambitionen auf und widmete sich ganz der Kunst ihres Mannes. Unermüdlich übertrug sie die oftmals fast unentzifferbaren, mit unzähligen Korrekturen übersäten Manuskripte Tolstois in Reinschrift. Den größten Teil ihres Ehelebens verbrachten die Tolstois auf ihrem Landgut Jasnaja Poljana. Sie hatten dreizehn Kinder; fünf von ihnen starben jedoch, bevor sie das Schulalter erreichten. Sofja Tolstaja führte ihr Leben lang Tagebuch, aber erst spät begann sie wieder, literarische Texte zu verfassen. Ihren ersten Roman 'Eine Frage der Schuld' schrieb sie 1893 als Antwort auf Tolstois 'Kreutzersonate'; er wurde fünfundsiebzig Jahre nach ihrem Tod erstmals in Russland veröffentlicht. Ihr zweiter Roman 'Lied ohne Worte', in dem sie den Tod ihres jüngsten Sohnes verarbeitet, entstand 1897-1900 und ist in Russland bis heute nicht veröffentlicht worden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als "funkelndes Werk" feiert Rezensent Ulrich M. Schmid diesen im Original erst 1994 erschienen Roman von Lew Tolstojs Frau Sofia, bei dem es sich seinen Informationen zufolge um eine "direkte literarische Antwort" auf Tolstojs bald verbotene Skandalerzählung "Die Kreutzersonate" von 1890 handelt, die Sofia Tolstoja als Angriff auf ihre eigene Ehe empfand. Für Schmidt erweist sich Tolstoja in ihrem Gegentext "als glänzende Autorin", die mit "scharfem Blick und stilsicherer Feder" eine Ehekrise analysiert, schreibt der Rezensent. Gerade der Vergleich mit der "Kreutzersonate" macht für Schmidt den Abgrund spürbar, der "die beiden schreibenden Eheleute" voneinander trennte.

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