Allgemeiner Verfall, Entfremdung und Vermassung, die Herrschaft des Geldes, der Technik und der Medien: das sind bis heute die Themen der Kulturkritiker. Auch wenn die Traditionen dieses Denkens bis in die Antike zurückreichen, beginnt die eigentliche Zeit der Kulturkritik erst mit der Aufklärung. Auf der Suche nach einer anderen, besseren Moderne erzählen die Kulturkritiker Geschichten vom Verlust. Georg Bollenbeck geht es um die Eigenart dieses unterschätzten und faszinierenden Denkens, das bis heute ungebrochen ist. Er lotet das Spektrum einer provokanten Dauerkommentierung der Moderne in allen ihren scharfsinnigen und problematischen Zeitdiagnosen aus.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Georg Bollenbecks "Geschichte der Kulturkritik" zeigt dem Rezensenten nicht nur, dass die umfassende klassische Kulturkritik heute der "partikulären Dauerkritik" gewichen ist, sondern auch, dass in der Rückschau Neugewichtungen möglich sind. So lässt sich Oliver Pfohlmann staunend Schiller als kulturkritischen Vordenker verkaufen und schaut zu, wie Bollenbeck Schopenhauer kurzerhand aus der Riege der Kulturkritiker ausschließt. "Erhellend", findet er, und "lesbar" dazu. Wenn ihm weitere Differenzierungen auch durchaus möglich erscheinen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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