Das Haar hängt ihm fettig in die Stirn, sein fadenscheiniges Hemd ziert ein Muster aus Flecken. William Grove, fünfzehn Jahre alt und gerade als Stipendiat an der Dorset Academy angenommen, wird schnell der Stempel aufgedrückt: Mit diesem »Zigeuner« möchte keiner der Jungen im Internat etwas zu tun haben. Denn Grove kann nicht verbergen, dass er aus proletarischen Verhältnissen stammt. Doch genau das soll er an der Dorset, Hort englischer Erziehungstraditionen, lernen - seine Mutter hofft, dass ihrem Sohn sich so die Türen zur höheren Gesellschaft öffnen, die ihr, der großen Künstlerin, verschlossen geblieben sind, trotz aller Bemühungen.
Glaubwürdig und mit viel Feingefühl gelingt es Richard Yates, dem Meister der klaren Worte, das psychologische Porträt eines Jungen zu zeichnen, der seinen Platz in der Gesellschaft noch finden muss.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Kirsten Voigt liebt diesen Autor einfach, der so klug und verständnisvoll von den Gescheiterten, Enttäuschten und Verzweifelten erzählen kann. Es ist allerdings ein Können, das er seinem eigenen Scheitern verdankt, wie Voigt unterstreicht. "Eine gute Schule" erzählt von der kleinen Welt der Dorset Academy, wohin die geschiedenen Eltern ihren Sohn William Grove geschickt haben und die eine gute Schule nur in dem Sinne ist, dass der Junge dort viel Bitteres erleben muss. Wie Yates hier das "Unglück ein Mensch zu sein" schildert, all die schmerzlichen Erfahrungen der pubertierend-sadistischen Schüler und der unglücklichen Lehrer, das hat die Rezensentin tief ergriffen. Dass es sie nie bedrückt hat, das macht für sie das "poetische Geheimnis" des Richard Yates aus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Richard Yates ist die wichtigste Wiederentdeckung der amerikanischen Literatur.« Frankfurter Allgemeine Zeitung







